Flächendeckende Energieversorg bedarf langfristiger Planungen

Über die Zukunft auf dem Energiesektor referierte Christian Purrer, Vorstandssprecher der Energie Steiermark in der WKO-Regionalstelle Murau-Murtal.

Was alles vom Strom abhängt, haben Murtaler im Dezember, als Leitungsmasten geknickt sind und nichts mehr funktionierte, drastisch erfahren. „Nicht in unseren kühnsten Albträumen hätten wir an einen solchen Totalausfall gedacht“, so Purrer. Glück im Unglück: Es passierte an  einem Wochenende. Viel schlimmer wäre der Crash an Wochentagen ausgefallen.  Der Vorfall hat aber auch verdeutlicht, wie wichtig der Leitungsausbau ist und Investitionen in die Energieversorgung überhaupt. Purrer zeigte den Weg auf, wie es von der STEWEAG zur Energie Steiermark AG gekommen ist.  Wichtig ist, dass der Eigentümer, das ist das Land Steiermark, nicht  in die Geschäftsführung hineinregiert. Purrer: „Wir sind Herr im Haus“ und diese Herren sind ausnahmslos Top Experten, die sich in dem komplizierten   Energieversorgungsgeschäft, und auf dem internationalen Parkett bewähren müssen. Die Stadtwerke Judenburg AG agiert  etwa nach dem gleichen Prinzip, wenn auch im kleineren Rahmen. „Platzhirsch“,  wie Purrer den anwesenden Vorstandssprecher Manfred Wehr nannte, wurde von WKO-Regionalstellenobmann Norbert Steinwidder ebenso herzlich willkommen geheißen wie EU-Wahl-Kandidatin und VP-Bundesrätin Isabella Kaltenegger.

Versorgungssicherheit

Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, muss außer in den Strom- und Gas-  Leitungsausbau auch in den Bau von Wasserkraftwerken und Windparks und neue Energiequellen investiert werden. Immer mehr E-Autos und E-Bikes bedeutet auch höheren Stromverbrauch, mehr Ladestellen und und und.. . , Was nur Insider wissen: Der Vorlauf für den Einkauf von Energie dauert drei Jahre. „Wir haben Kunden an Billigbieter verloren. Diese haben sie in einer Hochpreisphase aber gekündigt Sie wurden wieder bei uns vorstellig. Für sie galt nicht mehr der Tarif, den die treuen Kunden haben“, so Purrer.  Zu den Investitionen in den Ausbau des Unternehmens gehört auch die in die Mitarbeiter. Die Energie Steiermark hat die modernste Lehrwerkstätte und sichert so den Facharbeiternachwuchs. Probleme gibt es hier lediglich, dass viele junge Facharbeiter möglichst lange bei ihrer Mutter wohnen möchten.

Talk im Turm

Bundesrätin Isabella Kaltenegger, die für die Volkspartei bei der EU-Wahl am 9. Juni kandidiert,  ist es gelungen, Purrer für diesen Vortrag zu gewinnen. Eigentlich wäre Purrers Vortrag als Veranstaltung im Rahmen der von der Raiffeisenbank Zirbenland gesponserten Reihe „Talk im Turm“  vorgesehen gewesen. Das Interesse war jedoch so groß, dass in den Saal der Wirtschaftskammer ausgewichen werden musste.

Gertrude Oblak