Leidliches Thema Wolf beschäftigt die Jäger weiterhin

Enormes Interesse gab es für den  Bezirksjägertag des Jagdbezirkes Murtal in der Zechnerhalle Kobenz.

Über 2.200 Jäger, davon 15 Prozent Jägerinnen, Tendenz steigend, sind im Bezirk Murtal in einem 168.000 Hektar großen Gebiet aktiv. Ihr Bezirksjägermeister Jörg Regner besticht durch seine Kompetenz und seine Art, Botschaften an den Mann zu bringen, und zwar  mit Humor oder auch mit der Strophe eines passenden Liedes, wie „und keiner will´s gewesen sein.“  Heftig wird er aber, wenn es um das Thema Wolf geht: „Millionen Menschen hungern und wir überlassen tonnenweise bestes Fleisch den Wölfen.“ Landesrätin Simone Schmiedtbauer: „Mich verfolgt der Wolf schon seit Jahren. Ich bin auf einen Kompromiss aus.“ Nicht nur der Wolf, auch die afrikanische Schweinepest bereitet den Jägern Sorge. Wildunfällen auf den Straßen wird mit akustischen und optischen Mitteln  erfolgreich begegnet.  Mit Drohnen und Wärmebildkameras spürt man auf, wo Jungtiere im Gras verborgen sind. Beeindruckend waren die Berichte der Referenten über die jeweiligen Wildarten und die Erfüllung des Abschussplanes.  So beeindruckend, dass sich Bezirkshauptfrau Nina Pölzl entschlossen hat, auch Jägerin zu werden.

Lob gab es für die Murtaler Jäger von Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof, und das nicht nur für die beeindruckend gut bestückte Trophäenschau, sondern auch von der perfekt organisierten und so gut besuchten Tagung bei der die Jagdhornbläser für den passenden Rahmen gesorgt haben. Allseits wird bedauert, dass vielerorts dem Wild nicht die nötigen Ruhezeiten gegönnt wird. Wild, das eigentlich dreistündlich Äsung braucht, werden von Waldnutzern daran gehindert. Jäger werden zu selten in touristische Planungen einbezogen. Der Landesjägermeister hat auch von der Novellierung des Jagdgesetzes berichtet und dazu angemerkt: „Die Einhaltung ist keine Empfehlung, sondern Pflicht.“

Gutes Miteinander

Die Waldschule, viele Jäger und Naturschützer sind bestrebt, Kindern und Schülern die Natur und Jagd zu erklären, so dass die Voraussetzung für ein gutes Miteinander geschaffen wird. Dass Jagd tatsächlich Naturschutz ist, hat  Andreas Brugger, Obmann des Naturschutzbundes Judenburg, bestätigt: „Ihr seid Architekten der Umwelt.“ Bezirkshauptfrau Gerne in ihrer Gemeinde sieht Bürgermeisterin Eva Pickl den Bezirksjägertag. Zu den Gästen zählten auch Jagdpfarrer Pater Johannes,  Kammerobmann Michael Puster, LAbg. Bruno Aschenbrenner, Kommandant Manfred Hofer vom TÜPL

Ehrungen

Bezirks- und Landesjägermeister haben Christian Brutti, Sekretär des Bezirksjagdamtes die höchste Auszeichnung  für Mitarbeiter in Gold verliehen. Cornelia Rößler, Carl Friedrich Svoboda und Johann Mali wurden mit dem Verdienstzeichen in Bronze, Walter Steinberger mit dem Verdienstzeichen in Silber für ihre Verdienste bedankt und geehrt.                                                    G. Oblak