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Die Zukunft in Europa

Wie es in den Bereichen Energie, Mobilität, Sicherheit und Demokratie politisch und gesellschaftlich weitergehen kann

Der Steirische ÖAAB lud am 10. und 11. März zur Frühjahrstagung des ClubAAB und diskutierte mit rund 60 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft über die Zukunft in Europa. „Ganz im Sinne von Jacques Delors, müssen wir uns die Frage stellen, wie wir Europa eine Seele verleihen“, eröffnete der gf. Landesobmann Günther Ruprecht die diesjährige Frühjahrstagung der Denkwerkstatt des Steirischen ÖAAB. Die Zukunft in den Bereichen Energie, Mobilität aber vor allem auch Demokratie und Sicherheit waren Schwerpunkte der beiden Halbtage in Stainz.

Im Rahmen des ersten Tages hat DI Josef Macherhammer, Hydrogen & Fuel Cell Experte der AVL List GmbH die Bedeutung von Wasserstoff für die Energiewende betont. Gemeinsam wurde darüber diskutiert, dass Wasserstoff und Brennstoffzelle – beides Forschungsschwerpunkte des weltweit größten, unabhängigen Unternehmens für Entwicklung, Simulation und Testen von Antriebssystemen in Graz – unabdingbare Elemente für die Energieversorgung in den Jahren 2030+ sein werden. Erneuerbare Energie ist die Zukunft, um CO2-Neutralität zu erreichen. Die Produktion ist bei Wind- und Solarenergie oft zeitlich und regional mit dem Energiebedarf nicht deckungsgleich. Wasserstoff wird dabei als wichtiger Energieträger dienen, primär für die Industrie. Die Vorteile des Wasserstoffs als Energieträger werden dabei auch in der Mobilität für jede Einzelnen effizient nutzbar werden.

Zum Abschluss des ersten Tages stand die Zukunft von Demokratie und Sicherheit im Mittelpunkt. Mit Europa- und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler wurden der Krieg in der Ukraine, die EU-Ost-Erweiterung und die Rolle von staatlichen Institutionen diskutiert. „In schwierigen Zeiten, wenn es alles andere als einfach ist, muss man Verantwortung übernehmen und die richtigen Weichen stellen“, betonte Bundesministerin Edtstadler.

Am zweiten Tag der Klausur stießen Europaabgeordnete Simone Schmiedtbauer und General i.R. Günter Höfler als Vortragende dazu. „Der Europäische GreenDeal ist eine große Chance, aber es gibt hier auch Risiken. Vor allem in einem grünen Land wie der Steiermark, wo Biomasse eine bedeutende Rolle spielt“, sprach MEP Schmiedtbauer eine der großen Herausforderungen auf europäischer Ebene an. Auch die kommenden Europawahlen und deren mögliche Schwerpunkte wurden diskutiert.

General i.R. Günter Höfler, der Österreich lange bei der NATO in Brüssel vertreten hat, berichtete aus sicherheitspolitischer Sicht, wie die Europäische Union und die NATO auf den Angriffskrieg Russlands reagiert haben. Im Rahmen der bevorstehenden Norderweiterung der NATO, deren Hauptaufgabe die (militärische) Verteidigung der Europäischen Union ist, sprach er über die safety-provider-Rolle von Schweden und

 

Finnland und die positive Entwicklung des Österreichischen Bundesheeres. „Ohne Sicherheit ist alles nichts. Deshalb sehe ich die strategische und budgetäre Entwicklung des Bundesheeres in letzter Zeit unter Ministerin Tanner sehr positiv und als wichtigen Faktor für die Zukunft Österreichs“, betonte Höfler in seinem Vortrag. Die Politik ist aber weiterhin gefordert, eine offene sicherheitspolitische Diskussion zu führen ohne die Neutralität als Hindernis zu sehen. „Es bleibt noch viel zu tun, Österreich sicherer und resilienter zu machen. Aber aktuell sehe ich die Richtung in die es geht, sehr positiv“, schloss Höfler in der spannenden Diskussion.

Günther Ruprecht freute sich über die angeregte Diskussion bei der Tagung im Schilcherland. „Der ClubAAB ist wie immer eine Möglichkeit über parteipolitische Grenzen hinweg politische Themen zu diskutieren und wertvolle Inputs für die künftige Arbeit zu bekommen,“ betonte der gf. Landesobmann Ruprecht in seinen Abschlussworten.