Wirtschaftskammer-Vizepräsident Herz auf Besuch im Murtal

Mögliche Lösungen für die aktuell dringenden Probleme Um die Anliegen der Murtaler Unternehmer zu erfahren haben Vertreter der Wirtschaftskammer Betriebe besucht.

Neben den überregionalen Problemen, wie mit den explodierenden Energiekosten und den Ärzte- und Fachkräftemangel, haben heimische Unternehmer  Probleme mit dem immer wieder verschobenen Lückenschluss der Murtal-Schnellstraße.

„Wenn unsere Betriebe konkurrenzfähig bleiben sollen, muss die Regierung einen Energiepreisdeckel beschließen. In Deutschland tritt dieser mit 1. Jänner 2023 in Kraft“, sieht Andreas Herz, Vizepräsident der Wirtschaftskammer, als Lösung dieses Problems. Den Facharbeitermangel könnte man laut Herz beheben, wenn man Arbeitskräfte aus Drittländern beschäftigen würde. Die Digitalisierung sei eine große Hilfe und die Hilfe auch für kleine Unternehmen bietet die Wirtschaftskammer mit der Digitalisierungsstrategie.

Ärzte- und Pflegepersonalmangel

Herz warnt davor, Wahlärzte in die Kassenärzteschiene zu drängen: „Sie würden nur noch privat ordinieren, was sich nicht mehr viele Patienten leisten können. Das System würde zusammenbrechen.“ Der Vizepräsident weiß, dass viele Ärzte nur dann Stellen in Krankenhäusern annehmen, wenn sie daneben auch eine Wahlarztordination betreiben können. „An einem Leitspital führt kein Weg vorbei“, stellte Kammerobmann Norbert Steinwidder fest. Eine volkswirtschaftliche Studie soll klären, wie sehr  während der  weiten Strecken, die Rettungsautos zurücklegen müssen, Einsätze blockiert werden.  Sechs Leitspitäler für die Steiermark seien laut dem Obmann schon vor Jahren als die ideale Lösung erachtet worden.   Steinwidder und Bürgermeisterin Elke Florian unternehmen alles, um Ärzte für Judenburg zu interessieren. „Meine Anfragen bei zuständigen Stellen gingen trotz meiner gut mit Extras ausgestatten Angeboten ins Leere“, hat Apothekerin Valerie Odelga berichtet.

Fachpersonal, wie Physiotherapeuten und Masseure, würde Lukas Krammer für sein OptimaMed-Therapiezentrum in Judenburg benötigen. „Nach ihrer Ausbildung  in Graz oder Klagenfurt bleiben die Fachkräfte  in den Städten.“ Herz wurde von Steinwidder, Regionalstellenleiter Michael Gassner und  Funktionär Günther Sorko begleitet. In einer Pressekonferenz, zu der sich auch Odelga, Krammer und sein Stellvertreter Philipp Eugen gesellten, wurden die Themen heftig diskutiert. „Der Zustand, dass es in jedem kleinen Ort einen Arzt und Zahnarzt gibt, wird nie wieder kommen“, räumte Herz mit Illusionen auf. Den Abschluss der Betriebsbesuche gab es in Begleitung von Bgm. Hermann Hartleb In der Gemeinde St. Georgen ob Judenburg wo neben dem Senioren- und Pflegeheim Gerhard auch das Postcafe sowie der Nah&Frisch-Markt Ehgartner besucht wurden.