Die stillen Alltagshelden der sicheren Lebensmittelversorgung

„Unsere Bäuerinnen und Bauern decken uns mehrmals am Tag den Tisch – und dies auch verlässlich in Krisenzeiten“, betonen die Kammerspitzen der Bezirke Murtal und Murau

Die Gesichter hinter der sicheren Lebensmittelversorgung. „Den Bäuerinnen und Bauern tut die Wertschätzung gut, die ihnen die Bevölkerung für die verlässliche und sichere Versorgung mit Lebensmitteln entgegenbringt. Das blieb zuvor unbemerkt und ist durch die schwierige Corona-Zeit erst richtig sichtbar geworden“, betonten die Kammerobmänner Leo Madl (Murtal) und Martin Hebenstreit (Murau). Und weiter: „Mit unserer Info-Kampagne zeigen wir die Gesichter hinter der sicheren Versorgung und wollen die neue Partnerschaft zwischen Bauern und Bevölkerung weiter stärken.“ Bis Mitte September machen Bäuerinnen und Bauern erstmals auf Großplakaten und Transparenten an vielbefahrenen Straßen und frequentierten Plätzen in den Bezirken Murtal und Murau sowie steiermarkweit auf ihre Leistungen und Arbeit aufmerksam.

 

Unabhängige, krisensichere Versorgung. Die Corona-Pandemie zeigt deutlich, wie verwundbar internationale Lieferketten sind und wie wichtig die heimische Versorgung mit Lebensmitteln ist. Madl und Hebenstreit: „Kurze regionale Lieferketten haben viele Vorteile und unsere Klein- und Mittelbetriebe mit ihrer Produktvielfalt sind krisenfest. Unsere Bäuerinnen und Bauern decken uns mehrmals am Tag den Tisch – auch in Krisenzeiten.“

Jeder kann für eine sichere Versorgung etwas tun und gleichzeitig das Klima schützen. Der Konsument entscheidet tagtäglich, welche Lebensmittel der Handel in die Regale stellt“, unterstreicht der Murtaler Kammerobmann Leo Madl. Und er führt ins Treffen: „Regionalität darf nicht nur ein Schlagwort zur Gewinnmaximierung des Handels sein. Unsere Bäuerinnen und Bauern brauchen kostendeckende Preise, um die Höfe zukunftsfit führen zu können“. Kammerobmann Martin Hebenstreit: „Im überwiegend von Berggebieten geprägten Bezirk Murau bewirtschaften die Bäuerinnen und Bauern ihre Almen und Grünlandflächen und halten ihre Milch-und Fleischrinder unter äußerst erschwerten Bedingungen. Eine risikoreiche Arbeit, die oft nur mit teuren Spezialmaschinen oder gar nur händisch ausgeführt werden kann.“  Und er betont die Bedeutung der Forstwirtschaft für den Bezirk Murau: „Nur bewirtschaftete Wälder sind zukunfts- und klimafit.“

 

Bezirksbäuerinnen Gruber und Gütersberger: Bäuerinnen sind Botschafterinnen für sichere Lebensmittel aus der Region. Die Bezirksbäuerinnen Marianne Gruber (Murtal) und Eva Gütersberger (Murau) verweisen auf die Bäuerinnen als Dreh- und Angelpunkt auf den Höfen: „Sie managen Familie und Betrieb und sind darüber hinaus wichtige Botschafterinnen für heimische Lebensmittel.“ So vermitteln die Seminarbäuerinnen bei ihren Kursen wichtiges Wissen, wie Lebensmittel hergestellt werden und welche Vorzüge heimische Produkte in der Ernährung haben. Anlässlich des Welternährungstages sind quasi „Lehrerinnen“: Sie sind als allen Volksschulen beider Bezirke vertreten und besprechen mit den Schülern, wie auf den Höfen gewirtschaftet wird und wie regionale Lebensmittel hergestellt werden.

Regionale Lebensmittel schaffen Arbeitsplätze – Herkunftskennzeichnung für Fleisch, Eier und Milch 2021 in Großküchen und bei verarbeiteten Lebensmitteln umsetzen. Die Land- und Forstwirtschaft in den Bezirken Murtal und Murau ist für die Region ein wichtiger Wirtschaftsmotor und sichert insgesamt 6.218 Arbeitsplätze, also rund 13 Prozent aller Arbeitsplätze in beiden Bezirken (Wifo, 2020). „Ein vermehrter Einkauf von heimischen Lebensmitteln schafft weitere Arbeitsplätze in der Region, kurbelt die regionale Wirtschaft an und schont Klima und Umwelt“, sagen die Bezirksbäuerinnen Marianne Gruber und Eva Gütersberger. Sie betonen: „Lebensmittel müssen nicht tausende Kilometer mit umweltschädigenden Flugzeugen und Schiffen zu uns gekarrt werden. Deshalb braucht die Bevölkerung auch Sicherheit bei der Lebensmittelherkunft, um auch garantiert heimische Lebensmittel zu bekommen.“ Madl und Hebenstreit fordern daher: „Eine rasche Umsetzung der im Regierungsprogramm fixierten verpflichtenden Kennzeichnung von Speisen in Großküchen mit Fleisch, Eiern und Milch. Auch verarbeitete Lebensmittel, die aus Fleisch, Eiern oder Milch hergestellt sind, müssen verpflichtend gekennzeichnet werden.“ Die Kammerspitzen loben jene Gastrobetriebe und Restaurants im Bezirk, die jetzt bereits freiwillig die Herkunft der verarbeiteten Lebensmittel auf die Speisekarte schreiben.