Wirtschaftskämmerer fordern  Loyalität zur Regionalität

„Regionale Perspektiven auf den Punkt gebracht“ wurde in Referaten bei einem Unternehmerabend in der Wirtschaftskammer Murtal.

Im Saal der neuen Wirtschaftskammer Murtal (WK), die  nach Meinung des  Regionalstellenleiters Michael Gassner das schönste Gebäude der Steiermark ist, wurden Unternehmer im gesellschaftlichen Rahmen über die aktuellen und kommenden Herausforderungen für die Unternehmer und über die Reaktion der Wirtschaftskammer-vertreter darauf informiert. Nach diesen überaus spannenden Themen war „die Fisch Grete“, wie sich  Comedian Marion Petric nennt, als Andreas Gabalier,  Gerda Rogers, Hans Krankl und weiteren Promis „Am falschen Dampfer“.

Gemeinsam stark

Der Reihe nach: WK-Obmann Kommerzialrat Norbert Steinwidder sieht in der globalen, internetgeprägten Welt neue Chancen in der Regionalität: „Wir können und müssen die Loyalität der Bevölkerung zu den Unternehmen einfordern.“ Steinwidder weiter: „Wir sind immer mehr zur Eventregion mutiert. Dass  Hunderttausende Menschen in die Region strömen ist eine große Chance“.  Der Zusammenschluss von Murau und Murtal als Marke, wie sie vom Regionalmanagement Obersteiermark forciert wurde, hob Steinwidder als Positivum hervor. Sich für Konzertveranstaltungen  zusammenzuschließen ist Steinwidder zu wenig, den Zusammenschluss zur Aichfeldstadt sieht er allerdings nach wie vor als reelle Chance, dass die bis 2027 prognostizierte Abwanderung von 27 Prozent in Murau und 22 Prozent im Murtal weniger krass ausfällt.

„Ich ziehe noch heute den Hut vor dem kürzlich verstorbenen Gerhard Hirschmann, der sich in einer Zeit, wo niemand mehr an den Ring geglaubt hat, den Weitblick hatte, von dem wir heute noch profitieren“, so WK-Präsident Josef Herk. Sorgen bereite ihm der Facharbeitermangel: „Vor 40 Jahren hatten wir 22.000 Lehrlinge, heute sind es 11.000.“  Ein Pilotprojekt, für welches die ersten Spanier bereits an den Start gehen, soll die Lücke auffüllen und in der Folge auch dem Facharbeitermangel mildern.  Die Ausbildung in den Höheren Schulen sieht Herk übrigens als ebenso wichtig wie die Lehre. Mit den hochqualifizierten Mitarbeitern und 1500 ehrenamtlichen Funktionären sei die WK in der Lage, gegen die  „Allmacht“ des Staates anzutreten und den Unternehmern die ihr zustehende Bedeutung und Unterstützung zu sichern. Herk sieht dies auch als Einladung und Motivation der Mitglieder für die bevorstehende Wirtschaftskammerwahl.

Sowohl Herk als auch Steinwidder warnten: „Wir müssen auf der Hut sein, dass wir bei der Baltria-Adria-Achse nicht aufs Nebengleis gedrängt werden.“ Gemeint ist der Verkehrskorridor von der Ostsee an die Adria.

Es durfte gelacht werden

Über das, was die Fisch Grete zu sagen hatte, haben die Gäste Tränen gelacht.  Sie interviewte als Ingrid Turnschuh, würde als Gerda Rogers „schon sehen“, dass die Wirtschaftskammerburschen gut arbeiten, ließ Hans Krankl sagen, dass er sich liebt und hatte Andreas Gabaliers Hüftschwung perfekt drauf. Damit sorgte sie auch für den Schwung, den die Gäste beim anschließenden Hubertushof-Buffet für die Nachbesprechung und über Wunsch des Präsidenten auch für Geschäfte nützten.

Gertrude Oblak