Vereine haben den Ladenanger aufgemöbelt

 

Seit 65 Jahren finden Veranstaltungen in St. Georgen o. J. im Ladenanger statt. Aktuell wurde  darin der Abschluss der Renovierung gefeiert.

Gertrude Oblak

„Ein guter Gaul zieht dreimal“, sagt ein Spruch. Auf den Ladenanger in St. Georgen o. J. angewendet heißt das, dass der Ladenanger von der Familie Baumgartner einst für das Einstellen der Wagen für ihre Pferdefuhrwerke und im oberen Teil für das Lagern und Trocknen der „Laden“, also des Schnittholzes verwendet wurde.  Das war eines Tages nicht mehr notwendig. Gemeinde und Vereine haben erstmals  das Gebäude so adaptiert, „Die erste Veranstaltung war vom Kameradschaftsbund.“ Damals liehen sich die Veranstalter Planen von der ÖBB, um wetterunabhängig zu sein. Vor 24 Jahren wurde eine eigene Plane angeschafft. Und als der Bürgermeister gewarnt wurde: „Lange hält sie nicht mehr, einem größeren Sturm hält sie nicht mehr aus“,  hat Hartleb an eine Lösung mit einem festen Dach und Ausbau des Ladenangers gedacht: „Ich war beim Bitttag in Graz und es wurden uns 20.000 Euro für die Adaptierung zugesicher.“ Die Gemeinde, die mittlerweile den Ladenanger gekauft hat, stellte sich mit weiteren 20.000 Euro ein.  Damit konnte das Material, welches die Mitglieder der Vereine zur Realsierung der nach den Plan des Zimmermeisters Peter Jesche erforderlichen Maßnahmen gebraucht haben, bezahlt werden. Jesche hat nachgerechnet: „Mindestens 800 Arbeitsstunden haben die Mitglieder des Vereines geleistet.“ Den Dank des Bürgermeisters haben die  Obmänner, nämlich Sepp Mörth für den Kameradschaftsbund,  Daniel Petautschnig für die Landjugend, Franz Petautschnig für den Sportverein, HBI Walter Reiter für die Freiwillige Feuerwehr und  Ulrich Steinwider für den Musikverein Scheiben-St. Georgen, namens ihrer Mitglieder entgegengenommen.  Die St. Georgener sind kühle Rechner. Die Miete für ein Festzelt ist nämlich sehr hoch. Die Lösung mit dem Ladenanger ist nicht nur wesentlich günstiger, sie ist auch  ein  Gemeinschaftswerk. Hartleb ist sogar der Meinung, dass der Ladenanger ein Denkmal sei, das sich sehr gut in den schmucken Ort fügt.

Großes Fest zum im erneuerten Ladenanger

Nach der von Pfarrer i. R. Florian Zach und Diakon Walter Steinwidder zelebrierten Messe wurde der 26 Meter hohe Maibaum umgeschnitten und so zerteilt, dass er beim  anschließenden Feuerwehrfest unter die für die Verlosung vorgesehenen Gegenstände teilnehmen konnte. Kapellmeister Gerald Reiter hat mit seinen Musikern zum Frühschoppen ein buntes Programm zusammengestellt, unter anderem waren „Neue Schwung“  und „Böhmische Liebe“ zu hören. „Unsere Feuerwehrler sind berühmte Griller“, hat Peter Spitzer von der FF St. Georgen verkündet. Die St. Georgener wissen das schon lange, denn die Hendln und  Koteletts vom Holzkohlengrill fanden reißenden Absatz. Auch wenn der Ladenanger nun hell, freundlich und gut überdacht ist, niemand will auf die Bezeichnung „Stadl“ umsteigen. „So etwas haben viele Orte, einen Ladenanger haben nur wir“, heißt es.