Wiener Sängerknaben lassen die Spendenkasse klingeln

Stürmischer Applaus für die Wiener Sängerknaben und etwas Wind für die Spendenkasse zu Gunsten der Orgelrenovierung. 

Unmittelbar nach ihrer Konzerttournee durch China und Taiwan gastierten die Wiener Sängerknaben im Judenburger Veranstaltungszentrum.

Ihr Dirigent, Luiz de Godoy, hat ein buntes Programm zusammengestellt. Beispielsweise waren „Geschichten aus dem Wienerwald“, der „Vergnügungszug“ oder „Heißa, Buama“ zu hören.  „Weil wir heuer ,200 Jahre Stille Nacht´ feiern, erlauben wir uns, auch Weihnachtslieder zu singen“, erklärte der Dirigent. Weihnachtslieder seien auch Friedenslieder. Das „Stille Nacht“ habe es immerhin geschafft, dass Kriegsgegner es miteinander gesungen haben. Das älteste Weihnachtslied sei es aber nicht. Das ist nämlich „Es ist ein Ros´entsprungen“ aus dem 15. Jahrhundert, also viel älter als die „Wiener Sängerknaben“, die es „erst“  seit 518 Jahren gibt.  In Judenburg hat der Chor akustisch und optisch begeistert. So gesehen wurde ihnen das Spenden leicht gemacht.

„Es ist mühsam, die für die Orgelrenovierung benötigten 250.000 Euro zusammenzutragen“,  sagt Norbert Steinwidder vom Orgelkomitee. Er hat über Vermittlung von Klaus Wieltschnig den weltberühmten Chor nach Judenburg gebracht. Godoy machte ihm und allen, die zum Zustandekommen des Konzertes beigetragen oder es gesponsert haben,  dieses Kompliment: „Wir singen heute gerne für sie. Ihre Kinder dürfen darauf vertrauen, dass sie Kulturgüter erhalten.“ Stadtpfarrer Martin Maria Trummler: „Unsere Orgel ist kostbar, die Sanierung kostspielig. Ich danke allen, die mithelfen die Kosten aufzubringen.“

Völlig überrascht war Konzertbesucher Karl Jannach, Pfarrgemeinderatsvorsitzender in  Pöls  und eifriger Mitarbeiter in dieser Pfarre, als er  auf die Bühne gebeten wurde.  Pfarrer Trummler, der Regionalkoordinator der Katholischen Kirche Obersteiermark West ist,  und Steinwidder überreichten Jannach eine Urkunde von Papst Franziskus. Der Pontifex gratuliert Karl Jannach zum 60. Geburtstag, dankt für sein Engagement, erteilt ihm den apostolischen Segen und wünscht ihm „die Fülle göttlicher Gnaden“.

Gertrude Oblak