Murtal

zu Ihrer Gemeinde

Businesstalk mit Karl von Habsburg -Sicherheit muss in der Europäischen Union an erster Stelle stehen

Aus der Geschichte lernen und das Erlernte an die heutige  Zeit  anpassen: Zu diesem Schluss kam  Karl von Habsburg, der Referent des „Businesstalk“  in der Judenburger Wirtschaftskammer war.

„Mit einer Politik, die für Sicherheit und das Bewahren von Wertevorstellungen sorgt, könnte die zunehmende Migration bewältigen“, hat  Karl von Habsburg das Problem zusammengefasst, das viele mit Sorge erfüllt.  Habsburg war Referent beim „Businesstalk“, zu dem die Vorstandsdirektoren der Raiffeisenbank Zirbenland, Franz Guggi,  Georg Moitzi und Johannes Pernthaller sowie seitens des Wirtschaftsbundes Obmann Norbert Steinwidder geladen haben.

Der Referent kann auf  Grund seiner Herkunft, Erziehung, seines Studiums, seiner Tätigkeit im EU-Parlament und als Präsident der Paneuropabewegung Österreich und Präsident von Blue Shield aus Vollen schöpfen, wenn er den Bogen vom Ersten Weltkrieg bis auf das Europa in zwanzig Jahren spannt.

Sicherheit, nicht Wirtschaft, sei laut Habsburg die größte Aufgabe der EU. Alles weise darauf hin, dass die Migration weiter zunehmen werde: „In zwanzig Jahren sieht Europa völlig anders aus.“  Politisch sei die Migration eine große Herausforderung, weil in erster Linie die Sicherheit ´gewährleistet und die Werte bewahrt werden müssen. Zu den Werten zählt Habsburg auch die kulturellen Schätze. Der Blue Shields-Präsident ist weltweit unterwegs, um Kulturschätze zu sicheren, dass sie vor Zerstörung  bewahrt und so gesichert werden,  dass Diebstähle unveräußerlich sind. Das Aussterben von Sprachen sieht der Kaiserenkel mit Sorge, weil die Sprache ein wesentlicher Teil der Kultur ist: Es gibt  6800 Sprachen, die von vier Prozent der Weltbevölkerung gesprochen werden.“

Familiengeschichte

Von Steinwidder als Moderator des Abends auf die Habsburger Gesetze angesprochen, antwortet Habsburg: „Wir Habsburger haben das passive Wahlrecht. Das heißt, dass wir wählen aber nicht gewählt werden dürfen.“ Dass den Habsburgern Privatvermögen enteignet und nicht zurückgegeben wurde, schmerze ihn nicht sehr. „Ich bin seit dem Tod meines Vaters Otto von Habsburg Oberhaupt der 500-köpfigen Habsburg-Familie. Im Falle der Rückgabe wäre ich Tag und Nacht damit beschäftig, bei der Aufteilung allen gerecht zu werden.“ Sein Sohn Ferdinand werde nach ihm Oberhaupt der Habsburger. Schon jetzt vertrete er ihn öfter in Familienangelegenheiten. Dass Ferdinand Autorennen fährt sieht er positiv: „Mein Sohn hat mir im Alter von sieben Jahren gesagt, dass er Rennfahrer werden möchte und dies auch konsequent verfolgt.“

Aus seiner eigenen Kindheit berichtet Habsburg, dass in der Familie größter Wert auf das Erlernen von Sprachen gelegt wurde: „Wir haben an jedem Tag der Woche eine andere Sprache gesprochen und später noch weitere Sprachen dazugelernt.“ Intensives Lernen   war auch  in Geographie, Geschichte und Religion selbstverständlich. Habsburg zitierte mehrfach seinen Vater, zum Beispiel so:  „Wer nicht weiß, woher er kommt, weiß nicht wohin er geht, weil er nicht weiß, wo er ist.“  Sein Vater hatte auch Wappensprüche, etwa: „Nicht geschossen, ist auch gefehlt“, oder „Der Schuss auf den Geldbeutel ist nicht tödlich“, womit er gemeint hat,  dass Sicherheit etwas wert sein muss.
Habsburg wurde vom Generalsekretär der Paneuropabewegung Österreich, Rainhard Kloucek, begleitet. Beide beantworteten die Fragen der Talkbesucher und waren auch diskussionsfreudig.
Gertrude Oblak