Wirtschaftsbarometer: Konjunktur-Hochphase im Murtal hält weiter an


Ob Umsatz, Auftragslage, Investitionen oder Beschäftigung – sämtliche Konjunkturdaten liegen im aktuellen Wirtschaftsbarometer der WKO Steiermark deutlich im Plus und zeugen von einer stabilen konjunkturellen Hochphase auch im Murtal. Und zwar sowohl was die Einschätzung der bisherigen Entwicklung als auch was die künftigen Geschäftserwartungen betrifft. Im Detail für das Murtal: Beim bisherigen Umsatz beträgt der Positivsaldo +48,0 Prozentpunkte, bei der Auftragslage +43,2 Prozentpunkte, bei den Investitionen +34,9 Prozentpunkte und bei der Beschäftigung +13,2 Prozentpunkte. „Unterm Strich ergibt das höchst positive Konjunkturdaten auf stabilem Spitzenniveau“, betont Steinwidder.

Die Konjunktur in der Steiermark präsentiert sich auch zu Jahresmitte in absoluter Hochform – das zeigen die Zahlen des aktuellen Wirtschaftsbarometers der WKO Steiermark. Demnach schätzen die heimischen Unternehmer alle abgefragten Parameter deutlich positiv ein, die Salden liegen durchwegs auf hohem Niveau. Insgesamt 734 steirische Unternehmerinnen und Unternehmer haben an dieser großen Konjunkturumfrage teilgenommen. „Sie spiegelt sämtliche Branchen, Regionen und Betriebsgrößen wider und lässt darüber hinaus auch einen Vergleich mit bundesweiten Daten zu“, erklärt Präsident Herk.

Ein Aufwärtstrend, der sich auch bei der Frage nach dem allgemeinen Wirtschaftsklima widerspiegelt: 55,6 Prozent der befragten Unternehmen melden eine Verbesserung, nur 2,7 Prozent eine Verschlechterung. Unterm Strich ergibt das einen Positivsaldo von +52,8 Prozentpunkten!

Dazu WKO Präsident Josef Herk: „Wir müssen die aktuelle Hochkonjunktur für Strukturreformen nutzen. Mutige Schritte, wie die Arbeitszeitflexibilisierung oder die Beschleunigung von UVP-Verfahren gehören fortgesetzt, um dem Aufschwung ein nachhaltiges Wachstum folgen zu lassen.“

Für ihn zeigen die Daten ein klares Bild: „Die Trends der letzten Herbstumfrage haben sich bestätigt, die Wirtschaft ist voll in Fahrt.

So schätzen die Unternehmen im Murtal die Geschäftsentwicklung ein

UMSATZ. Im Frühjahr 2018 befindet sich die Konjunktur im Murtal in Hochform. Die Trendpfeile wesentlicher Indikatoren sind nach oben gerichtet, die Salden bewegen sich durchwegs auf solidem Niveau. In den letzten 12 Monaten hat sich der Gesamtumsatz bei 51,7 % der befragten Unternehmen verbessert und bei lediglich 3,7 % verschlechtert. Der daraus resultierende Saldo steigt auf 48,0 Prozentpunkte. Auch die Erwartungen sind weiterhin von Optimismus getragen: 53,7 % der Betriebe gehen auch künftig von einer positiven Umsatzentwicklung aus, wohingegen nur 2,9 % mit einer negativen Entwicklung rechnen (Erwartungssaldo: 50,8 Prozentpunkte).

Auftragslage. Der allgemeinen Wirtschaftslage entsprechend gut entwickelt sich auch die Auftragslage. 47,5 % berichten von einer Verbesserung und 4,3 % von einer Verschlechterung ihrer bisherigen Auftragssituation. Mit einem Saldo von 43,2 Prozentpunkten kann somit das sehr gute Ergebnis der Herbst-Umfrage gehalten werden. Der Ausblick bleibt – trotz Rückgang des Erwartungssaldos auf hohem Niveau – ebenfalls positiv: 46,4 % rechnen mit einer erfreulichen und lediglich 2,8 % mit einer schlechten Auftragsentwicklung (Erwartungssaldo: 43,7 Prozentpunkte).

Preise. Aufgrund der guten Konjunkturlage sind auch die Preissalden im Steigen begriffen. In den vergangenen 12 Monaten haben 15,4 % ihre Preise erhöht und nur 2,5 % diese gesenkt. Der bisherige Saldo klettert damit auf 12,9 Prozentpunkte. Auch in Zukunft gehen deutlich mehr Unternehmen von einem Anstieg (33,1 %) als von einem Rückgang (0,6 %) ihrer Verkaufspreise aus (Erwartungssaldo: 32,5 Prozentpunkte).

Investitionen. Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen wird durch die stabile Wirtschaftslage begünstigt. Auch wenn die Salden gegenüber der Herbst-Umfrage gesunken sind, so stellen diese dennoch ein gutes Ergebnis dar. Bisher haben 41,4 % der Unternehmen ihr Investitionsvolumen ausgeweitet und nur 6,5 % dieses verringert (Saldo bisher: 34,9 Prozentpunkte). Für das kommende Jahr erwarten 36,9 % eine Zunahme und lediglich 4,4 % eine Abnahme ihrer Investitionen. Der Erwartungssaldo liegt damit bei 32,6 Prozentpunkten.

Beschäftigung. Aufgrund der anhaltend guten Konjunkturlage bleibt auch die Beschäftigungsnachfrage hoch. In den letzten 12 Monaten ist die Beschäftigtenzahl bei 33,5 % gestiegen und bei 20,3 % gesunken (Saldo bisher 13,2 Prozentpunkte). Künftig rechnen knapp 40 % mit einer Personalaufstockung und nur 5,0 % mit einem Personalabbau. Der Erwartungssaldo erhöht sich damit deutlich auf 34,6 Prozentpunkte.

„Positive Konjunktur für Reformen nutzen“
Damit aus der guten Konjunktur ein nachhaltiges Wachstum wird, braucht es umfassende Strukturreformen. „Wann, wenn nicht jetzt, während eines wirtschaftlichen Aufschwungs, sollten wir die Zeit für Reformen nutzen? Die Bundesregierung hat hier mit der Arbeitszeitflexibilisierung und der Beschleunigung von UVP-Verfahren bereits wichtige und mutige Schritte gesetzt, diese müssen nun fortgeführt bzw. ergänzt werden“, betont Herk. Vor allem der zunehmende Fachkräftemangel macht Herk Sorgen. Ebenfalls brauche es mehr Anreize für Investitionen und Innovationen. Folgende Punkte sind den steirischen Unternehmerinnen und Unternehmern dabei besonders wichtig:

  • Fachkräfte für die Wirtschaft
  • Rot-Weiß-Rot-Karte: Weiterentwicklung und Entbürokratisierung
  • Aufhebung der Übergangsregelungen für Kroatien
  • Mangelberufsliste: Berücksichtigung des regionalen Bedarfs sowie von Stelleninseraten in Online- bzw. Printmedien nach Maßgabe der Arbeitsmarktentwicklung
  • Unternehmensnahe Aus- und Weiterbildung forcieren
  • Impulse für Investitionen & Innovation
  • Einführung eines Investitionsfreibetrages in der Höhe von 30 %
  • Anhebung der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter von 400 auf 1.500 Euro
  • Reduktion der Körperschaftssteuer auf 20 %
  • Vorsteuerabzug für betrieblich genutzte PKW ausweiten
  • Stärkung des Wirtschaftsstandorts
  • Bürokratieabbau (Informationspflichten reduzieren, beraten statt strafen)
  • Arbeitszeit flexibilisieren
  • Rücknahme des Gold Plating bei der Umsetzung von EU-Recht in nationales Recht (IG-L, ALSAG etc.), mehr Rechtssicherheit für Unternehmen (z.B. Dieselthematik)
  • Reform des Ökostromsystems (Ökostrompauschale, Fördersystem) etc.