Murtal-Bezirksbesuch der Landwirschaftskammer Saarland

Der Strukturwandel ist in Deutschland um ein vielfaches stärker ausgeprägt als bei uns. Die durchschnittliche landwirtschaftliche Betriebsgröße in der Steiermark beträgt gerade einmal 14 Hektar. Für die deutschen Betriebsführer, die teilweise Betriebe mit mehreren hundert Hektar bewirtschaften, sind unsere kleinstrukturierten Familienbetriebe nicht nachvollziehbar. In manchen Ortschaften gibt es bereits keine aktiven Landwirte mehr. Die Flächen werden verpachtet, das Dorfleben existiert nicht mehr. Da jedoch die größe eines Betriebes aber keinerlei Garantie für einen wirtschaftlichen Erfolg darstellt, hat sich die Delegation aus dem Saarland unter der Führung von Präsident Richard Schreiner aufgemacht, um nach Möglichkeiten einer Erhöhung der Wertschöpfung für ihre Betriebe zu suchen. Nach dem Motto „Qualität vor Quantität“ wurde der Schulmilchbetrieb Madl in Seckau besichtigt. Der Betrieb wird als reiner Heumilhcbetrieb geführt. Es erfordert zwar einen aufwändigeren Ernte- und Lagereinsatz, jedoch kann dadurch auch ein höherer Milchpreis werlöst werden. Als kulinarisches Highlight galt das Mittagessen in der Schau- und Erlebnisküche der Landwirtschaftskammer Murtal. Die Seminarbäuerinnen Alexandra Rinner und Maria Lesly zauberten wahre Gaumenfreuden. Kammerobmann Leonhard Madl berichtete über die Form der Landwirtschaft im Murtal und führte die Delegation durch die Küche und Grillakademie. Der Saarländische Präsident Schreiner lobte diese Initiative der Steirischen Kammer solche Koch- und Erlebniszentren zu führen. Gesunde Ernährung, Regionalität und Konsumentenaufklärung werden in Zukunft noch viel wichtiger werden.

Natürlich durfte eine Besichtigung der Milcherlebniswelt der Obersteirischen Molkerei nicht fehlen. Barbara Hubmann, GF ÖR Ing. Friedrich Tiroch und Obmann Jakob Karner zeigten interessante Einblicke, wie es einer lokalen Molkerei durch qualitativ hochwertige Produkte gelingt, einen überdurchschnittlichen Milchpreis an die rund 1500 Lieferanten auszahlen zu können. Für die Organisation des Bezirksbesuches seitens der Landwirtschaftskammer Steiermark sorgte Martin Rinner.