Kinderschutzzentrum feierte 20jährigen Bestand

Zwei Jahrzehnte gibt es nun das Kinderschutzzentrum in Knittelfeld. Eine Einrichtung, die oft abseits des Medienrummels ihre Arbeit tut. Die in stiller Kleinarbeit mithilft, den Schutz jener zu sichern, die oft keine Ansprechstelle in der Gesellschaft besitzen – Kinder, denen die Hilfe der Erwachsenen verwehrt bleibt. „Natürlich ist es traurig, dass es solche Institutionen wie ein Kinderschutzzentrum überhaupt geben muss“, so deren Leiterin Ilma Moser am vergangenen Mittwoch, als man in einer festlichen Stunde den 20jährigen Bestand dieser Einrichtung in Knittelfeld feierte.

Begonnen hatte alles im Jahre 1997, zu einer Zeit, in der familiäre Gewalt, Mobbing und sexueller Missbrauch noch kein Thema waren. Doch schon damals wurde der Gedanke geboren, mit Hilfe eines Kinderschutzzentrums all diesen Problemen näher zu treten, um so eine konsequente Hilfestellung für die Schwächsten in der Gesellschaft zu erreichen. „Seit diesem Zeitpunkt steht diese Einrichtung allen hilfesuchenden Kindern, Jugendlichen, deren Bezugspersonen und Familien in den Bezirken Murtal, Leoben, Bruck-Mürzzuschlag und Murau zur Verfügung“, so Ilma Moser, die zwei Jahre später mit der Leitung betraut wurde.

Nicht nur unsere Statistik, auch die täglichen Nachrichten bezeugen die ständig steigende Gewalt in den Familien – und das in allen Formen: Mobbing in Schulen, zerrüttete Familienverhältnisse und schwerer sexueller Mißbrauch sowie massive Vernachlässigung von Kindern und Jugendlichen.

„Gebe es diese Einrichtung nicht, müßte sie erfunden werden“, betonte Bürgermeister Gerald Schmid, der das Kinderschutzzentrum als ein nicht wegzudenkendes Erfordernis in der heutigen Gesellschaft bezeichnete.

Wie sehr diese Einrichtung tatsächlich benötigt und in Anspruch genommen wird, ist wohl an dem von Jahr zu Jahr steigenden Zustrom an Klienten zu sehen. Um nur eine Zahl zu nennen: Im Jahre 2017 wurde diese Institution von betroffenen Kindern, Jugendlichen, deren Bezugspersonen, Familien und Helfern nicht weniger als 7000 mal telefonisch oder persönlich kontaktiert. Diese Zahlen bestätigen die absolute Richtigkeit der Entscheidung, die vor 20 Jahren getroffen wurde. „Mittlerweile sind wir ein achtköpfiges Team, das bemüht ist, eine bestmögliche individuelle Betreuung zu garantieren“, so Ilma Moser, die unter den zahlreichen Ehrengästen der Feierstunde auch Landtagspräsidentin Manuela Khom und LAbg. Bgm. Hermann Hartleb und Pfarrer Lukas Wojtyczka, der für den himmlichen Segen sorgte, willkommen heißen konnte.

„Primäres Ziel ist es in allen unsere Anstrengungen, das Kinderwohl zu sichern, zu erhalten und wieder herzustellen“, unterstrich Landesvorsitzende Alexa Getzinger, die dem multiprofessionellen Team in Knittelfeld einen besonderen Dank aussprach.