Neue Kapellmeisterin am Werk: Pusterwalder Musikverein nun fest in Frauenhand

Im Pusterwalder Musikverein geben die Damen den Takt an. Erstmals in ihrer Geschichte steht an der Spitze der Blaskapelle des schönsten steirischen Gebirgsblumendorfes mit Elisabeth Poier eine Frau, die das Sagen hat. Am vergangenen Samstag wurde der Rollentausch perfekt gemacht. Nach einer mehr als elfjährigen Tätigkeit als Kapellmeister beendete Martin Kreßnig sein musikalisches Wirken und übergab den Taktstock an seine Nachfolgerin, die sich bisher vor allem der Jugendbetreuung zugewandt hatte.

Klingendes Spiel bestimmte am vergangenen Wochenende das Pusterwalder Leben. Unter dem Motto „Ein Herz für die Blasmusik“ hatte der Musikverein unter der Leitung von Obmann Johann Peinhaupt in den Turnsaal der Volksschule Pusterwald zu seinem traditionellen Frühjahrskonzert eingeladen, um damit wieder ein kräftiges Lebenszeichen von sich zu geben. „Wir sind stolz auf unsere Blasmusik, die wie kaum ein anderer Verein das gesellschaftliche Leben in Pusterwald mitbestimmt“, betonte Bürgermeister Julius Koini, der die Reihe der zahlreichen Ehrengäste mit Pfarrer Heimo Schäfmann, Musiker-Bezirksobmann Reinhard Bauer und Bezirksstabführer Josef Angeringer anführte.

„Stets treu“ lautete der Titel des Begrüßungsmarsches, mit dem ein breitgefächertes Programm seinen Auftakt nahm, das neben Märschen und Polkas auch eine Reihe von modernen Arrangements beinhaltete. So beispielsweise das Stück „My Dreams“ von Peter Leitner, bei dem sich Anna Kressnig als Solistin auf dem Flügelhorn auszeichnen konnte oder „You raise me up“ von Heinz Briegel, bei dem Maximilian Poier die Solorolle verkörperte und allen Anforderungen bestens gerecht wurde.

Fast schon ein Dauerbrenner im Repertoire war der „Steckenschnitzer-Marsch“ von Helmut Zechner. Der bekannte steirische Musiker aus Kobenz, der im vergangenen Jahr aus dem Leben schied, war auch als begnadeter Melodienschreiber tätig und feierte mit seinen Kompositionen große Erfolge. „So schön ist Blasmusik“ lautete der Titel eines Stückes von Erich Becht, mit dem sich die Pusterwalder Musiker als Liebhaber der Volksmusik herausstellten und das zahlreich erschienene Publikum mit Melodien verwöhnten, die in der volkstümlichen Hitliste an vorderster Stelle rangieren.

Das Konzert bot aber auch Gelegenheit, verdienten Musikern für ihre Treue zur Blasmusik zu danken. „Pusterwald steht hier an vorderster Stelle“, betonte Musiker-Bezirksobmann Reinhard Bauer, der gemeinsam mit seinem Stellvertreter Ernst Leitner die Überreichung von Ehrenzeichen vornahm. Für eine zehnjährige Tätigkeit im Musikverein wurden Helmut Gruber und Andre Peinhopf ausgezeichnet, für 15 Jahre gab’s das Ehrenzeichen in Silber für Gerlinde Kreßnig, Natascha Pollhammer und Manfred Poier.

Das Ehrenzeichen für eine 40jährige Tätigkeit in Gold wurde an Hubert Poier und Raimund Kreßnig verliehen, während Martin Poier in Würdigung seiner Leistungen um das Blasmusikwesen die Ehrennadel in Silber in Empfang nehmen konnte. Mit dem Verdienstkreuz in Silber am Band wurde Anneliese Koini ausgezeichnet, der damit für eine jahrzehntelange Tätigkeit im Musikverein gedankt wurde.

Waldhuber