Mehr Frauen in die Politik: ÖVP will Offensive starten

Noch zwei Jahre bis zur nächsten Gemeinderatswahl: Die ÖVP gab in Murau und im Murtal den Schwung vor, den man für die „Kurssetzung Richtung 2020“ beibehalten will.

„Wir müssen bunter werden“, forderte Landtagspräsidentin LAbg. Manuela Khom in einem  Pressegespräch im Judenburger Café Gruber und steckte mit der „Kurssetzung Richtung 2020“ bereits Themen für die nächste Gemeinderatswahl ab. Sie schlägt ein Zusammenrücken vor, wie das beispielsweise bei Kinderbetreuungseinrichtungen notwendig sei. Würden sich einige Gemeinden nach der Zusammenlegung noch mehr  zusammentun, könnte man nämlich viel erreichen. Sie und ihr Kollege im Landtag, Bürgermeister Hermann Hartleb, fordern außerdem die Aufteilung der Kommunalsteuer und begründen das damit: „Wohnsitzgemeinden müssen die Infrastruktur für die Arbeitnehmer bereitstellen, während die Kommunalsteuer ihrer Arbeitgeber an die Gemeinde der Firmenstandorte abgeführt wird.“

Was die beiden ÖVP-Abgeordneten ebenfalls ändern wollen, hat mit dem Arbeitsmarkt zu tun: Nach einem Studium kommen selbst Heimkehrwillige nicht mehr in ihre Heimatgemeinde zurück, weil für Akademiker keine entsprechenden Jobs in Unternehmen vorhanden seien. Manchmal scheitere die Rückkehr aber auch daran, dass für den Partner kein entsprechender Arbeitsplatz gefunden werden könne. Dass Facharbeiter derzeit die besseren Karten haben, sei hingegen unbestritten. Viele Arbeitsstellen biete auch der Tourismus, der laut Khom „einen wahren Höhenflug erlebt“.

Hartleb betonte, dass er noch immer mit dem Ausbau der S 36 zu kämpfen habe: „Ich muss Tempo machen. 2031 als Fertigstellungstermin ist für mich nicht akzeptabel.“  Als positiv hob er die enormen Investitionen hervor, die beispielsweise Unternehmen wie Zellstoff Pöls, Obersteirische Molkerei, Projekt Spielberg, aber auch zahlreiche Klein- und Mittelbetriebe in der Region getätigt haben. Und der geschäftsführende Bezirksparteiobmann Bürgermeister Bruno Aschenbrenner will auch noch den öffentlichen Mikroverkehr gefördert wissen.

Zusammenlegung funktioniert

Khom, Hartleb und Aschenbrenner waren mit Landesgeschäftführer LAbg. Detlev Eisel-Eiselberg und den Bezirksgeschäftsführern Adolf Bogensberger (Murau), Alfred Taucher (Murtal), dem StVP-Organisationsreferenten Gerd Wilfing und Alexander Kampusch, Mitarbeiter der ÖVP Murau, in den Bezirken Murau und Murtal unterwegs, wo sie Gemeinden Besuche abstatteten. Nach der Gemeindezusammenlegung haben in diesen Regionen die meisten Kommunen nämlich VP-Hoheit. „Die Zusammenarbeit mit allen Parteien funktioniert überall gut, und die Zusammenlegung an sich hat sich gut eingespielt“, resümierte Hartleb. Eisel-Eiselsberg ist ebenfalls davon überzeugt. Alle in der ÖVP Aktiven seien außerdem stolz darauf, den Bundeskanzler zu stellen, „der Wind aus Wien könnte aber auch nachlassen“, mahnte Eisel-Eiselsberg

Die Besucher konnten sich davon überzeugen: Die Murauer und Murtaler ruhen sich nicht auf ihren Wahllorbeeren aus, sondern sind bestrebt, ihre Mehrheit nicht nur zu halten, sondern weiter auszubauen. Die verbleibenden 102 Wochen bis zur nächsten Gemeinderatswahl im Jahr 2020  wollen sie dafür nützen, weitere Stimmen zu gewinnen. Khom möchte bis dahin möglichst viele Frauen animieren, in die Politik zu gehen. Sie kündigte eine diesbezügliche Offensive an.

Gertrude Oblak