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Durch die „Bio Ernte“ soll ausgezeichneter Geschmack auf den Teller kommen

Wer der Organisation „Bio Ernte“ angehört, muss sich strenge Kontrollen gefallen lassen. Rinderherden, die im Uringestank ihr Dasein bis zur Schlachtung fristen, gibt es nur in amerikanischen Wüsten. 

Beim Anblick der Bilder, die DI Wolfgang Angeringer den Besuchern der „Bio Ernte“-Regionalversammlung im Gasthaus Stocker in St. Peter ob Judenburg gezeigt hat, verging den Zuschauern der Appetit: In Amerika hält man riesige Rinderherden – 150.000 Tiere und mehr – in der Wüste. Futter wird von Lastautos, die auf den kilometerlangen Straßen durch die „weidenden“ Rinder fahren, abgeworfen. Eine riesige „Duftwolke“ schwebt über der Herde, weil deren Urin in der Hitze sofort verdampft. Die geschlachteten Tiere werden verschifft, kommen als „gut abgehangen“, also als Spezialität, in Europa an und werden hier vermarktet.

Krass im Gegensatz dazu waren Angeringers Bilder von Rindern, die hierzulande auf den Almen weiden. Biobauern sorgen dafür, dass die Weideböden in Ordnung sind oder in Ordnung gebracht werden. Ihre Helfer sind Regenwürmer. Pro Kubikmeter gesunder Erde, auf der Gräser und Kräuter als Futter wachsen, arbeiten etwa 300 dieser Helfer.

Auf den saftigen Wiesen und Almen weiden die Rinder, deren Milch mit dem Prädikat „Heumilch“ an die Obersteirische Molkerei (OM) geliefert wird. OM-Hofberater Heribert Moser berichtete der Versammlung: „Im Vorjahr wurden der OM von 460 Betrieben mehr als 39 Millionen Kilogramm Milch angeliefert.“  Die OM ist „Zurück zum Ursprung“-Partner der ersten Stunde. Und diese Marke bürge für beste Bioqualität. Die  Haltung und Fütterung der Tiere auf Wiesen und Weiden und auch deren Fütterung im Winter bringe die Qualität, die die Bezeichnung „Bestes Steak“ und „Bestes Fleisch“ verdient.

Sicherung der Qualität

Die „Bio Ernte“-Bauern aus dem Bereich Obdach haben sich mit den Judenburgern zusammengeschlossen. Kammerrat Johann Höden aus St. Peter ob Judenburg wurde im Beisein von Landesobmann Ing. Josef Kain und Geschäftsführer Mag. Josef Renner wieder zum Obmann bestellt. Regional sind nun 412 bäuerliche Betriebe zur „Sicherung bester Bio-Qualität, zum Schutz des Klimas und der Umwelt und der Gestaltung lebenswerter Lebensräume“ zusammengeschlossen. Der Landesverband unterstützt, informiert und kontrolliert die Betriebe.

„Bio Ernte“-Bauern müssen strenge Auflagen erfüllen. „Zu strenge“, wie Obmann Höden glaubt. Und er zog als Beispiel für eine Lockerung unter anderem die Aufnahmekriterien für den Polizeidienst heran.

Eine Blitzumfrage unter den Mitgliedern der Versammlung hat ergeben: Zufrieden mit den Produkten und deren Anklang bei den Kunden ist Franz Damm aus Obdach, der schon 13 Jahre als „Bio Ernte“-Bauer arbeitet. Gabriele Pirker aus Unzmarkt und Robert Zechner aus Thalheim sind ebenfalls begeisterte „Bio Ernte“-Bauern. Gesunde Böden, gesunde Tiere und gesunde Lebensmittel würden nämlich genau ihrer Intention entsprechen, wie man einen Bauernhof führen soll.

Gertrude Oblak