Schatz auf dem Dachboden: Auf Bretsteiner Musiker warten große Herausforderungen

Geht es nach Musiker-Bezirkschef Reinhard Bauer könnte Bretstein im kommenden Jahr Austragungsort des Bezirksmusiktreffens werden. Dies ließ er bei der am vergangenen Samstag im Gasthaus Beren abgehaltenen Jahreshauptversammlung des Musikvereins vermelden. Sollten die Bretsteiner unter ihrem Obmann Bernd Fiechtl dieses Angebot annehmen, wartet auf sie ein schöner Brocken organisatorischer Arbeit. Dass sie dazu in der Lage sind, ist unbestritten. Bereits im vergangenen Jahr zeigten sie bei der in Judenburg stattgefundenen Marschwertung des Bezirkes ihr Können, als sie beim Antreten in der anspruchsvollen Stufe B mit 89,24 Punkten ein beeindruckendes Ergebnis einfuhren und damit einen weiteren Höhepunkt im letztjährigen Vereinsgeschehen setzten. Dieses war auch durch ein glanzvolles Wunschkonzert gekennzeichnet, bei dem die Bretsteiner mit traditioneller Blasmusikliteratur und modernen Rhythmen ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen konnten. „Mastermind“ hinter den Erfolgen ist Kapellmeister Alfred Grössing, der mit großer Umsicht und Einfühlungsvermögen an der Virtuosität der Kapelle feilt.

Dass der Tüchtige auch Glück hat, beweist sich im Falle der Bretsteiner Musiker: Sie haben auf dem Dachboden der ehemaligen Volksschule eine Reihe alter Instrumente entdeckt, die in den Anfangsjahren der Kapelle – das war in den frühen Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts – bereits im Einsatz standen. Besonderes Prunkstück dabei war ein in Hochstimmung gebautes Helikon, das nun in vielstündiger Arbeit auf Normalstimmung umgearbeitet wurde. Der Wert dieses Instrumentes liegt bei mehr als 6.000 Euro: „Ein echter Glückfalls“, so Musikerobmann Bernd Fiechtl in seinem Tätigkeitsbericht. Das Bass-Instrument wird der Kapelle ab nun gute Dienste leisten.

Der insgesamt 35 Mitglieder starke Musikverein war im vergangenen Jahr zu 20 Ausrückungen angetreten, um das öffentliche und kulturelle Leben in der Gemeinde Pölstal zu bereichern. Über 40 Proben sind im Arbeitsbericht von Kapellmeister Alfred Grössing verzeichnet, der sich vor allem über den großen Nachwuchs an Jungmusikern freut. Neben Vera Grössing und Dominik Prodinger, die neu in die Kapelle aufgenommen wurden, stehen weitere sechs Jungmusiker in den Startlöchern. Sie absolvieren gegenwärtig ihre Ausbildung und werden in den kommenden Jahren einen festen „Startplatz“ im Klangkörper haben. Besonders begrüßt wurde die Entscheidung der Marktgemeinde, das ehemalige Konferenzzimmer der Volksschule in einen Probenraum umzugestalten, der auch für die musikalische Ausbildung der Jugend verwendet werden kann.

Bereits am 7. April wird der Bretsteiner Musikverein wieder zu seinem traditionellen Wunschkonzert einladen, im kommenden Herbst ist an die Austragung eines Kirchenkonzertes gedacht. Vier Musiker standen im Rahmen der Jahresversammlung besonders im Mittelpunkt: Isabell Lernpass konnte für eine 15jährige Zugehörigkeit das Ehrenzeichen in Silber entgegennehmen, Wernfried Lanz wurde für 25 Mitgliedsjahre ausgezeichnet. Seit 30 Jahren steht Anita Prodinger in den Reihen der Kapelle, Pascal Knefz konnte für seine Verdienste um den Musikverein das steirische Verdienstkreuz in Bronze entgegennehmen.

Waldhuber