Fohnsdorfer feierten das Barbarafest: Kräftige Sprünge über’s Arschleder getan

Die stattliche Gemeinschaft der Fohnsdorfer Ehrenbergmänner hat wieder Zuwachs gefunden. Bei der am vergangenen Freitag durchgeführten Barbarafeier im vollbesetzten Arbeiterheim sprangen Volkart Kienzl, Fritz Moser und Josef Lozej über’s Arschleder, um so die offizielle Aufnahme in die illustre Runde zu feiern. Das „Heben“ des Bierkrügels – sprich das „Leeren in einem Zug“ – bereitete dabei allen dreien keine besonderen Probleme.

 

„Wir wollen an die großartige Montangeschichte Fohnsdorfs anknüpfen und die Tradition hochleben lassen“, so Moderator Robert Engelhardt, der heuer wieder in dieser Rolle tätig war. Er führte mit launigen Worten durch das Programm des Abends, der bereits mit einer Festmesse in der Pfarrkirche und einem Totengedenken an verunglückte Bergleute eingeleitet wurde.

Per Pedes ging’s anschließend im Fackelzug durch die Hauptstrasse zum Arbeiterheim, wo nach zünftiger Stärkung und einem gelungenen Bieranstich durch Bürgermeister Gernot Lobnig die Feier anhob. Akustisches Zeichen dafür war das Lied „Der Bergmannsstand sei hoch geehrt“, das vom Fohnsdorfer MGV abgesungen wurde und mit dem auch zahlreichen Ehrengästen det Groß entboten wurde, so u.a. Labg. Hermann Hartleb, Altbürgermeister Hans Rohr, Pfarrer Gottfried Lammer, Tourismusdirektor Rudi Fussi und VA-Betriebsratschef Alois Madenberger.

Das Barbarafest feiern nicht nur aktive Bergleute, Mineure oder Geologen. Was in Bergwerken, Stollen und Tunneln ein Feiertag ist, hat in Fohnsdorf seit Jahren wieder Tradition – oder wieder, denn nach einem „Zwischentief“ in den Neunzigerjahren hat bergmännisches Brauchtum nun wieder Saison. Fast könnte man sagen, ohne Ansehen der Person und des Standes, denn einmal mehr vereinte die vom Knappschaftsverein arrangierte Feier viele Fohnsdorfer Bevölkerungsgruppen im Arbeiterheim, was Bürgermeister Gernot Lobnig in seinen Grußworten auch mit großer Freude vermerkte.

Weniger sprechen, dafür umso kräftiger schlucken mußte die neuen „Ehrenbergleute“, die sich an diesem Abend zum traditionellen Ledersprung auf der Bühne anstellten. Volkart Kienzl, 25jähriger Jus-Student und seit einigen Jahren Vizebürgermeister von Fohnsdorf, Fleischermeister Fritz Moser und Karrosserietechniker Josef Lozej, der sich einen originellen Wahlspruch zugelegt hatte: „Und wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Licht daher!“

Ein Krügel Bier in einem Zug geleert war dabei wohl mehr Anforderung, als der Sprung über das „Arschleder“, das an diesem Abend auch wieder zwei honorige Vertreter ihrer Zunft hielten, nämlich Oldboy Josef „Pepi“ Scharf  und Altbürgermeister Hans Rohr. Mit Wahlspruch und Vorstellung der neuen Ehrenbergleute waren die „administrativen“ Voraussetzungen für deren Aufnahme in den traditionsreichen Fohnsdorfer Bergmannstand geschaffen.

Bergmännisches wurde diesmal auch im kulturellen Bereich wieder serviert, wofür die Reiftänzer des Knappschaftsvereines, ein Ensemble der Bergkapelle und der Fohnsdorfer Männergesangsvereines unter der Leitung von Chormeister Franz Gruber verantwortlich zeichneten.

Waldhuber