Überschuss durch Sparsamkeit und Disziplin

Einen Überschuss von 141.700 Euro brachte der Gemeinde Fohnsdorf der Kassensturz beim den zweiten Nachtragsvoranschlag. Aufgeschlüsselt wurde in der Gemeinderatssitzung.

 Eines ist auch bei der Opposition unbestritten: In der Gemeinde Fohnsdorf wird sparsam gewirtschaftet, und die Mitarbeiter verdienen Lob. „Wir können durch das neue Kontrollsystem jederzeit den aktuellen Stand unser 1100 Konten abrufen“, so Bürgermeister Gernot Lobnig in der jüngsten Gemeinderatssitzung zur Budgetdisziplin. Gemeindekassierin Brigitte Wolfger nannte den Gemeinderäten die einzelnen Posten, die zu dem guten Ergebnis im zweiten Nachtragsvoranschlag geführt haben. Zu den größeren Beträgen zählen die Finanzzuweisungen des Bundes mit 169.000 Euro und die Bedarfszuweisungen in der Höhe von 29.000 Euro. Auch der schöne Sommer leistete einen Beitrag in Form von zahlreichen Badetagen, die zusammen 4300 Euro an Einrittsgeldern brachten. Das sind nur einige Beispiele aus der Einnahmenseite. Ausgegeben wurde Geld für die Instandhaltung von Gebäuden, für den Kinderhort und den Kinderhausumbau.

Für die ÖVP-Mandatare und KPÖ-Gemeinderätin Elfriede Wieser reichte das Ergebnis nur für die Stimmenthaltung. VP-Vizebürgermeister Volkart Kienzl begründete das damit, dass auf Rücklagen zurückgegriffen worden sei. Er kritisierte auch wieder die schleppende und nur unzulängliche Straßensanierung im Gemeindegebiet.

Verschiedenes

VP-Gemeinderat Wilhelm Oberzaucher wollte vom Bürgermeister wissen, ob die Fohnsdorfer mit Gebührenerhöhungen zu rechnen hätten. Nicht nur die Bewohner des Ortes wären schon „über die Gebühr“ belastet, auch Betriebsansiedler könnten durch hohe Gebühren abgeschreckt werden. „Ich habe mit einigen Vertretern von Unternehmen gesprochen, die sich hier ansiedeln möchten. Die Gebührenhöhe waren kein Thema“, so der Bürgermeister. Ausgeschlossen hat er eine Erhöhung allerdings nicht.

Die Frage, ob und wann es zur Stadterhebung kommen könnte, lasse sich nicht so einfach beantworten. „Es wurde von Vertretern des Landes so argumentiert, dass uns der geschichtliche Hintergrund fehle. Für Fohnsdorf ist dieser aber selbsterklärend. Ich werde nach Graz fahren, um der Angelegenheit wieder Schwung zu verleihen“, kündigte Lobnig an. Das Ansinnen der Judenburger, Kulturhauptstadt zu werden, kommentierte Lobnig so: „St. Pölten hat sich auch beworben und dafür ein Budget von 1,2 Millionen Euro. In Judenburg redet man von 300.000 Euro.“ Schlagend würde das Kulturhauptstadt-Projekt 2024 und bis dahin rinne, wie die Fohnsdorfer sagen, „viel Wasser die Mur hinunter“.

Erfreulich für die Gemeinde ist, dass sich die Lebenshilfe im leer stehenden Lokal der ehemaligen Bank Austria-Filiale am Hauptplatz mit einem Nahversorgungsladen einmieten will. Im Mai soll das Geschäft eröffnet werden.

Etwas eigenartig mutete die Anfrage von FP-Gemeinderat Alfred Haingartner an: „Müssen Flüchtlinge auch Hundesteuer bezahlen?“ Weder der Bürgermeister noch jemand anderer im Gemeinderat hat jedoch einen Flüchtling mit Hund gesehen. Daher die kurze Antwort des Bürgermeisters: „Ja, wenn sie einen haben, müssen sie Hundesteuer zahlen.“

Gertrude Oblak