Lebenshilfe feierte Jubiläum: Werkstätte Grünhübl besteht seit 25 Jahren

Grund zum Feiern hatte die Lebenshilfe der Region Judenburg am vergangenen Donnerstag: Seit 25 Jahren besteht im Judenburger Ortsteil Grünhübl eine Werkstätte, die 22 Betreuungsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen bietet. Gefeiert wurde mit Musik durch die Live-Gruppe mit Gerhard Rosenkranz & Christopher Rabensteiner und kulinarischen Genüssen, die den zahlreichen Gästen – unter ihnen auch die beiden Labg. Gabriele Kolar und Hermann Hartleb sowie BH-Stellvertreter Peter Plöbst und namhafte Vertreter der heimischen Wirtschaft mit Architekt Heimo Wieser und Baumeister Josef Kaltenegger an der Spitze – wieder einmal den enormen Aktions- und Aktivitätsspielraum der Lebenshilfeorganisation vor Augen führten.

„Wir können in diesen 25 Jahren auf eine erfolgreiche Entwicklung verweisen“, freute sich Lebenshilfe-Chefin Sandra Rinofner in ihren Begrüßungsworten, die dabei voraallem Standortleiter Markus Rinner und dem pädagogischen Chef Karlheinz Hirn für das an den Tag gelegte Engagement dankte.

1992 wurde mit dem Standort „Werkstätte Grünhübl“ die damals zweite Werkstätte der Lebenshilfe Region Judenburg in Betrieb genommen. Sie ist heute, nach dem Umzug der Werkstätte Maria Buch nach Zeltweg, die älteste noch bestehende Werkeinrichtung. Bereits ein Jahr vor der Eröffnung entstand 1991 das erste „inklusive“ Projekt der Behindertenorganisation, bei dem die betreuten Personen unter realisierten Arbeitsbedingungen in der damaligen Styria-Druckerei mitarbeiteten und einen Kunstkalender im Linoldruck-Verfahren herstellten. Die historische Druckerpresse aus dem Baujahr 1859, mit der damals gearbeitet wurde, fand Jahre später in der Werkstätte Grünhübl Verwendung und wurde erst heuer im Oktober an das Stadtmuseum Judenburg gespendet.

Zu Beginn waren am Standort Grünhübl eine Tischlerei- und Kreativgruppe untergebracht. Mit der Inbetriebnahme der Werkstätte in Wasendorf im Jahre 1996 und der dortigen Umsetzung des Tischlerei-Konzeptes wurde in Grünhübl der Fokus auf Dienstleistungen gelegt. „Wir haben die Weiterentwicklung dieses Standortes immer wieder vorangetrieben“, so Lebenshilfe-Chefin Sandra Rinofner. 2010 erfolgte ein Zubau, in dem sich bis heute die Wäscherei befindet.

„2011 startete der Umsetzung des Konzeptes der sogenannten Anlehren. Dabei handelt es sich um individuelle Qualifizierungsmaßnahmen, die die Vermittlung eines Arbeitsplatzes zu Ziel haben“, so Rinofner. Im vergangenen Frühjahr wurde jener Teil der Werkstätte, der seit 1992 besteht, renoviert und teilweise umgebaut, um besser an die Bedürfnisse der Kunden angepaßt zu werden. Zusammen mit der Werkstätte Zeltweg bildet Judenburg heute einen Werkstättenverbund: „Elf Kunden und vier Mitarbeiter aus diesem Verbund arbeiten seit September 2017 im neuen Projekt der Lebenshilfe, im Bistro am LKH-Gelände“, gab Standortleiter Markus Rinner bekannt. Dort werden erstmals auch schwer beeinträchtigte Menschen in die Gesellschaft integriert. „Derzeit bietet die Werkstätte Grünhübl 22 Betreuungsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen“, bilanzierte Rinner.

 

Waldhuber