Thermen-Chef nahm Abschied: Vorerst nur ein „halber“ Ruhestand für Alois Pacher

 

Nach wie vor bleibt er Direktor des „Hauses Suavitas“ in Friesach. Das vom Deutschen Orden betriebene Pflegeheim wird Alois Pacher noch weiter leiten, die weit größere Aufgabe, die er in den vergangenen Jahrzehnten zu „packen“ hatte, hat er abgelegt. Seit kurzem liegt die Geschäftsführung der Optimamed Gesundheitstherme in Wildbad in den Händen seines Nachfolgers, Jürgen Engelbrecht.

32,5 Millionen Euro Investionssumme und 180 Arbeitsplätze – das ist die beeindruckende Bilanz, auf die Alois Pacher in gut zwei Jahrzehnten Tätigkeit verweisen kann. 1995 übernahm er die Leitung des Thermenbetriebes, den er sukzessive zu einer psychiatrischen Rehabilitationsklinik mit 75 Betten ausbaute.

Tatsächlich ist Wildbad – auf den Zusatz „Einöd“ hat man mittlerweile verzichtet – heute nicht mehr wiederzuerkennen. Der fast kontemplative Badebetrieb, bereichert durch eine Gastwirtschaft, hat einem imposanten Gesundheitsunternehmen Platz gemacht. „Als ich 1995 die Leitung übernahm, war mit klar, dass es sich dabei um eine längere Tour handeln wird“, so der begeisterte Bergfreund Alois Pacher, der in früheren Jahren auch bei der Bergrettung aktiv tätig war. „Dass es sich dabei aber um einen direkten Durchstieg durch die Pallavicini-Rinne handelt, daran dachte niemand!“

Den eigentlichen Startschuß für den Ausbau des Standortes Wildbad hat die Errichtung der Umfahrungsstrasse gegeben. Im Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Dürnstein, Ferdinand Reichhold, fand er einen ersten Verbündeten, dem noch viele folgen sollten. Zu Alois Pachers Eigenschaften zählt auch die Beharrlichkeit: „Um etwas erreichen zu können, muß man lästig sein“, brachte es Spitalslandesrat Christopher Drexler auf den Punkt, der zu den zahlreichen Gästen der Abschiedsfeier von Alois Pacher gehörte. Dessen Bedeutung für den Standort, so Drexler, könne nicht hoch genug gewürdigt werden. Eine Meinung, die auch Landtagspräsidentin Manuela Khom vertrat, die mit Labg. Max Lercher die politische Vertretung bei dieser Feierstunde repräsentierte.

„Wildbad ist seit dem Jahre 1487 aktiv und damit die älteste Heiltherme in der Steiermark“, stellte Bürgermeister Josef Maier fest, der die Grüsse der Marktgemeinde Neumarkt überbrachte und auf deren wirtschaftliche Bedeutung für die Kommune hinwies. „Wir wissen, welchen Schatz wir mit dem Wildbad haben und werden die Entwicklung nach besten Kräften fördern!“

Mit dem Einstieg der Senecura-Gruppe war es Alois Pacher gelungen, aus der Gesundheitstherme Wildbad ein ganzheitliches Gesundheits-Kompetenzzentrum zu schaffen. Die jüngste Investition, die Errichtung einer Kinder-Rehabilitation, ist auf Schiene, die Eröffnung soll bereits im kommenden Frühjahr erfolgen.

„Auch wenn die Schwesternprovinz 2011 den Betrieb an die SeneCura Kliniken- und Heimebetriebsgesellschaft mbH übertragen hat, so handelt es sich doch auch weiterhin um ein  Haus, welches dem Geist des Deutschen Ordens verbunden sein wird“, stellte dessen Generalökonom Frank Bayard fest. Äußeres Zeichen dafür ist die bleibende Präsenz des Ordenskreuzes und der Schwestern, die sich auch jetzt um die Menschen in Wildbad kümmern und wie in den vergangenen Jahrzehnten die Genesungsbemühungen mit ihrem Gebet und ihrer liebenswürdigen Präsenz unterstützen.

Unter den zahlreichen Gästen der Abschiedsfeier, die mit einem ausgezechnetem steirischen Buffet ihren Ausklang fand, sah man auch den stellvertretenden Generaldirektor des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungen, Bernhard Wurzer, BH-Vertreter Peter Lindner, Kommerzialrat Karl Schmidhofer, sowie den ehemaligen Chef der Siedlungsgenossenschaft „Rottenmann“, Karl Schwaiger und dessen Nachfolger Mario Kleissner.

 

Waldhuber