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Positiver Trend, aber: Konjunkturerholung im Murtal noch nicht angekommen


Nach zehn mageren Jahren ist in der heimischen Wirtschaft nun erstmals wieder ein deutlicher positiver Trend erkennbar. Die Konjunkturerholung hat jedoch vor den Toren des Murtales Halt gemacht: „Bei uns ist die Besserung der Wirtschaftslage leider noch nicht ganz angekommen“, bedauert Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk, der im Rahmen eines Pressegespräches am vergangenen Mittwoch Einzelheiten zum „Wirtschaftsbarometer“ bekanntgab. Diese zweimal im Jahr vorgenommene Erhebung der Stimmung unter den heimischen Wirtschaftsbetrieben vermittelt ein brauchbares Bild über die Geschäftsentwicklung. „Grundsätzlich ist im Murtal – anders als in den übrigen steirischen Regionen – keine Besserung der konjunkturellen Lage zu erkennen“, so Herk. Der Saldo des bisherigen Gesamtumsatzes liegt 2017 unter der Nulllinie: Damit verzeichnen mehr Unternehmen ein Umsatzminus als einen Umsatzanstieg. Die Erwartungen an das kommende Jahr sind dennoch optimistisch: Fast 50 Prozent der Befragten blicken zuversichtlich in die Zukunft, nur knapp fünf Prozent sehen keinen Schimmer am Horizont.

Die negative konjunkturelle Lage schlägt auch bei den Aufträgen durch: In der Auftragslage der vergangenen zwölf Monate wird von den Murtaler Unternehmen weitgehend negativ beurteilt. Ein Drittel der Betriebe berichtet von sinkenden Auftragszahlen, für ein Drittel haben sich die Aufträge erhöht. „Daraus resultiert ein Negativsaldo , der zu der insgesamt eher mäßigen Stimmung der Murtaler Unternehmerschaft passt“, beurteilt der steirische Wirtschaftskammer-Präsident die Lage. Was positiv stimmt: Die Erwartungshaltung ist weitgehend optimistisch, viele der heimischen Unternehmen glauben, dass es im kommenden Jahr „besser laufen“ wird.

In Bezug auf die Verkaufspreise lässt sich ebenfalls ein erhöhter Druck beobachten. Mit einem Negativsaldo von fast elf Prozent wurde das bisherige Preisniveau ehe gesenkt als erhöht. Diese Entwicklung dürfte sich auch künftig fortsetzen: 26 Prozent der heimischen Unternehmer rechnen mit einem weiteren Preisverfall und nur acht Prozent glauben, dass die Erlöse in der nächsten Zeit steigen werden.

„Der getrübten Stimmung entsprechend fallen auch die Rückmeldungen zur Beschäftigungsentwicklung aus“, dokumentiert Herk die Situation. Sowohl in Bezug auf den bisherigen als auch den erwarteten Beschäftigungsstand überwiegen die negativen Einschätzungen.

Kritische Worte fand Regionalstellenobmann Norbert Steinwidder zu den geplanten Investitionen der Stadtwerke Judenburg in eine neue Krematoriumsanlage in Niklasdorf, für die rund zwei Millionen Euro locker gemacht werden müssen: „Es ist bedauerlich, dass man die in Knittelfeld bestehende Einrichtung damit übergeht und statt dessen weit außerhalb der Region Steuergeld in ein Projekt pumpt“, so Steinwidder. Positiv bewertete er die Bereitschaft der Region Murtal/Murau, sich gemeinsam für eine Bewerbung zur Kulturhausptstadt 2024 einzusetzen: „Das ist auch ein ausgezeichneter Vorlauf für eine Aichfeldstadt, an deren Einrichtung wir festhalten sollten!“

Murau verfüge über drei Standorte für Betriebsansiedlungen mit einem Gesamtausmaß von mehr als 60.000 Quadratmetern, berichtete Steinwidders Stellvertreter Karl Schmidhofer, der als Nationalratskandidat um Vorzugsstimmen ins Rennen geht. Sein Argument, dass die Region eine gewichtige Stimme auch in Wien haben sollte – Fritz Grillitsch’s Abgang reisst bekanntlich ein großes Loch – kann nur unterschrieben werden: „Wir brauchen starke Vertreter in der Region, die auch in der Lage sind, unsere Vorhaben und Anliegen auf dem Wiener Parkett mit Nachdruck vertreten“, betonten WK-Präsident Josef Herk und Regionalobmann Norbert Steinwidder.

Waldhuber