260 Millionen Euro verbaut: „Grünes Licht“ für zweite Gleinalm-Tunnelröhre

Für viele Murtaler wird ab nun die Fahrt nach und von Graz flüssiger und schneller, vorallem aber deutlich sicherer: Nach weniger als vier Jahren Bauzeit konnte die ASFINAG am vergangenen Freitag mit Verkehrsminister Jörg Leichtfried und den steirischen Politspitzen die neu errichtete zweite Röhre des Gleinalmtunnels auf der Pyhrn-Autobahn für den Verkehr freigeben. Mit dabei auch die beiden Murtaler Landtagsabgeordneten Gabriele Kolar und Hermann Hartleb, die sich erfreut über das abgeschlossene Projekt äußerten, aber in diesem Zusammenhang auf den dringend erforderlichen Weiterbau der Schnellstraße von Judenburg in Richtung St. Georgen pochten.

Der Tunnelanschlag war im September 2013 erfolgt, bis zum Durchschlag dauerte es 18 Monate, danach folgten der Innenausbau sowie die Ausstattung des neuen 8,3 Kilometer langen Tunnels mit den modernsten Sicherheitseinrichtungen. Insgesamt investierte die ASFINAG im Auftrag des Verkehrsministeriums knapp 260 Millionen Euro in den Vollausbau des Gleinalmtunnels.

Damit ist das letzte Nadelöhr auf der steirischen Pyhrn-Autobahn beseitigt. Bis Ende 2019, wenn auch die fast 40 Jahre alte Bestandsröhre generalerneuert ist, wird die A 9 durchgehend voll ausgebaut sein, also über jeweils vier Fahrspuren und bei allen Tunneln über zwei getrennte Röhren mit jeweils zwei Fahrspuren verfügen.

Für Verkehrsminister Jörg Leichtfried steht der Sicherheitsaspekt im Vordergrund: „Mit der zweiten Tunnelröhre verhindern wir künftig gefährliche Frontalzusammenstöße. Damit tragen wir dazu bei, daß täglich mehr als 23.000 Pendler bequem, rasch und vorallem sicher in die Arbeit kommen.“ Außerdem werde damit für eine leistungsfähige Verbindung zwischen dem Wirtschaftsstandort Murtal und der Landeshauptstadt Graz gesorgt. Dass der nun erreichte Vollausbau des Gleinalmtunnels enorme wirtschaftliche Konsequenzen habe, unterstrich LH Hermann Schützenhöfer: „Die umfangreichen Investitionen im Straßenbereich bringen nachhaltige Impulse für unsere heimische Wirtschaft. Damit werden bestehende Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen!“

Insgesamt verfügt die neue Tunnelröhre über 34 Fluchtwege, die teilweise auch mit Einsatzfahrzeugen befahrbar sind, über acht Pannenbuchten mit einer Länge von jeweils 40 Metern, über unzählige Notrufnischen, eine Lüftung mit Brandrauchabsaugung, getrennte Entwässerungssysteme für Fahrbahnwässer und Bergwässer sowie über Sensoren, mit denen die Leuchtdichte gemessen und die Helligkeit im Tunnel optimiert werden kann. ASFINAG-Vorstand Alois Schedl machte einen Einblick in die Bautätigkeit: Mehr als 850.000 Kubikmeter Gneis und Schiefer wurden aus dem Berg herausgebrochen und in der unmittelbaren Umgebung deponiert. Von den Deponien ist allerdings so gut wie nichts mehr zu sehen; sie wurden renaturiert, also bepflanzt und bilden in wenigen Jahren einen normalen Wald.

Für die verbleibenden Wochen im Sommer bleibt auch die Bestandsröhre weiter geöffnet. Dadurch kann der starke Urlauberreiseverkehr bereits besser bewältigt werden. In Richtung Norden stehen dann schon die beiden Fahrspuren zur Verfügung, in Richtung Süden eine Spur in der alten Tunnelröhre. Erst ab dem 13. September wird die Bestandsröhre gesperrt und bis Ende 2019 einer umfassenden Sanierung unterzogen. Die Neubauröhre wird für diese Zeit im Gegenverkehr betrieben.

Waldhuber