Hochwasserschutzprojekt Zeiringgraben: Ein wichtiger Beitrag für mehr Sicherheit in Oberzeiring

 

An schönen Sommertagen ist er ein harmloses, fast romantisches Gewässer. Doch der Eindruck täuscht: Der Zeiringbach kann zu einem wilden Wasserfall werden, der seine Umgebung immer wieder in Angst und Schrecken versetzt. Zuletzt im Jahre 1998, als er mit einem schweren Hochwasser in der vor Oberzeiring liegenden Ortschaft Tratten deutlich vor Augen führte, welch furchtbare Auswirkungen ein ungezähmter Bachverlauf haben kann. Das ist jetzt Geschichte, denn die Schutzbauten entlang dieses Gewässers sind fertiggestellt und geben der anrainenden Bevölkerung Sicherheit. Fast 4,3 Millionen Euro sind in diese Baumaßnahmen geflossen, die zu einem erheblichen Teil vom Bund, aber auch vom Land, der Landesstraßenverwaltung und der Marktgemeinde Pölstal getragen wurden.

„Wir verbauen jährlich rund 50 Millionen Euro in Schutzmaßnahmen gegen hochwasserführende Bäche“, so Agrarlandesrat Johann Seitinger, der am vergangenen Freitag die offizielle Eröffnung der Zeiringbach-Verbauung vornehmen konnte. Änderungen im Klima, nicht zuletzt durch den Menschen hervorgerufen, würden immer neue Vorkehrungen erfordern, um dem Sicherheitsbedürfnis zu entsprechen. „Für uns ist der Abschluß der Bauarbeiten, die sich über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren hingezogen haben, ein wichtiger Meilenstein“, unterstrich Bürgermeister Alois Mayer, der zahlreiche Gäste, aber auch Mitarbeiter an den Ausbauarbeiten begrüßen konnte, so u.a. das bauausführende Unternehmen Kaltenegger aus Fohnsdorf.

Fast 16 Quadratkilometer mißt das Einzugsgebiet des Zeiringbaches und seiner Nebengerinne. Der Materialaufwand, der im Zuge der Schutzbauten bewegt wurde, ist gewaltig, wie die beiden Vertreter der Wildbach- und Lawinenverbauung Scheifling, Max Pöllinger und Stefan Fieger feststellten. Über 40.000 Kubikmeter Erdmaterial mußten bewegt werden, 17.000 Tonnen an Wasserbausteinen wurden angeliefert und 325 Tonnen Baustahl verwendet. Über 6.000 Kubikmeter Transportbeton flossen in die Baumaßnahmen, für die die Wildbach- und Lawinenverbauung naghezu 40.000 Arbeitsstunden registrierte.

„Mit diesem Projekt werden Leben, Haus und Hof der Siedlungsräume an den Schwemmkegeln und der Ortschaft Tratten geschützt“, freute sich Bürgermeister Alois Mayer. Dafür sorgenam Hauptbach zwei Geschiebesortiersperren, Mittel- und Unterlaufregulierungen sowie ein Wildholzrechen. Neben dem Neubau von vier Brücken und der Sanierung weiterer Brücken wurden an vier Zubringerbächen Geschiebesoriersperren Errichtet und lokale Ufersicherungen durchgeführt. „Durch die gesetzten Maßnahmen können im gesamten Einzugsgebiet des Zeiringbaches mehr als 26.000 Kubikmeter Geschiebe rückgehalten werden“, bilanzierte Gebietsbauleiter Stefan Fieger, der darauf hinwies, daß mit der Umsetzung aller baulichen Maßnahmen – Lieferung des Baumaterials, Baggerarbeiten und Transporte – ausschließlich lokale Unternehmen beauftragt wurden. „Damit ist viel Wertschöpfung in der Region geblieben“, so Fieger.

In der Steiermark wurden heuer bereits mehr als 17 Millionen Euro für die Umsetzung von Verbauungsprojekten ausgegeben, berichtete Landesrat Johann Seitinger. Damit könne man sagen, daß von seiten des Landes sehr viel für den Schutz vor Naturgefahren getan werde.

Waldhuber