Brauerei der Sinne eröffnet: Das Bierbrauen mit allen Sinnen hautnah erleben

Gut Ding braucht Weile. Auch Ideen kommen nicht aus dem Ärmel geschüttelt. Besonders nicht, wenn sie gut sein sollen. Dass es fast sieben Jahre brauchte, ehe die „Brauerei der Sinne“ ihre Tore öffnete, hat einen guten Grund. „Innovationsgeist“ nannte es Geschäftsführer Josef Rieberer. Und der ist reichlich in dieses Projekt geflossen, das nicht nur der Murauer Brauerei ein Highlight beschert sondern auch der Stadt einen neuen touristischen Knotenpunkt eröffnet.

Bier und Brauwelt mit allen Sinnen genießen – dieses Erlebnis kann man ab nun in der neu entstandenen Schaubrauerei genießen. Sie ist das Herzstück der „Brauerei der Sinne“, die in ihrer Art bisher einzigartig in Österreich ist. „Darauf sind wir stolz“, so Vorstandsobmann Johann Lassacher, der eine Vielzahl von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur begrüßen konnte, angeführt von Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Landtagspräsidentin Manuela Khom, Labg. Bgm. Hermann Hartleb sowie Bürgermeister Thomas Kalcher.

Seit 2016 produziert die Brauerei Murau ihr Bier CO2-neural. Aus dem ehemaligen Öllager entstand eine Schaubrauerei, bei der das Bierbrauchen vor Ort mitverfolgt werden kann. Die „Brauerei der Sinne“ vermittelt dem Besucher viel Wissenswertes über die Braukunst, lädt gleichzeitig zu einem Ausflug in die Geschichte ein und ermöglicht den Zugang zu einem Schaubrunnen, der die Wasserquelle zeigt, aus der der wichtigste Rohstoff beim Bierbrauen sprudelt. Es sind viele sinnliche Eindrücke, die sich hier dem Besucher offenbaren, der eingeladen ist, die wunderbaren Bieraromen mit der Nase wahrzunehmen, dem Brauvorgang zu lauschen, die Rohstoffe zu fühlen und das Murauer Bier auch zu kosten.

Heimische Firmen hatten das finanziell anspruchsvolle Projekt in einer Bauzeit von knapp eineinhalb Jahren umgesetzt, Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl konnte zusammen mit einer Vielzahl von Ehrengästen am vergangenen Mittwoch die offizielle Eröffnung vornehmen. „Mit der Brauerei der Sinne wollen wir Bierliebhabern vermitteln, mit wieviel Sorgfalt und Verantwortung in Murau Bier gebraut wird“, so Geschäftsführer Josef Rieberer. Tradition, Innovation und Umweltbewußtsein würden hier nicht als Schlagworte benutzt sondern voll gelebt werden. Entscheidend dafür sei auch die Unternehmensform als Genossenschaft, die durch verantwortungsbewußte und innovative Eigentümer nicht Gewinnmaximierung betreibe sondern sich langfristigen und nachhaltigen Zielen widme, so Rieberer.

Murau ist damit jüngstes Mitglied des steirischen Leitprojektes „Erlebniswelt Wirtschaft“, dem mittlerweile 55 Betriebe angehören. Ihnen gemeinsam ist nicht nur das Gütesiegel, das sie als steirische „Vorzeigeunternehmen“ ausweist, sondern auch rund 2,2 Millionen Besucher, die bisher schon die Chance nutzten, um die Vielfalt der steirischen Produktionsbetriebe live zuerleben.

„Die Brauerei Murau ist als Traditionsbetrieb ein wichtiger Arbeitgeber in der Region, der nun auch hinter die Kulissen seiner Produktion blicken lässt“, stellte Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl fest. Eine Produktion, die sich in den vergangenen Jahrzehnten gewaltig gesteigert hat. Produzierte die Brauerei Murau im Jahre 1980 noch 65.000 Hektoliter Bier, konnte der Ausstoß mittlerweile auf durchschnittlich 280.000 Hektoliter pro Jahr gesteigert werden. Für Zahlenfetischisten: Stündlich werden 30.000 Flaschen und bis zu 180 Fässer befüllt.

Die zentrale Vermittlerrolle zwischen Unternehmen und Kreativwirtschaft hat bei diesem Projekt die Creative Industries Styria (CIS) übernommen, die zusammen mit Projektleiterin Barbara Zirn für die kreative Umsetzung sorgte: „Wir wollen dem Besucher bei seiner Tour eine Geschichte erzählen“, so Zirn. Zahlen, Daten und Fakten langweilen – Geschichten hinwegen würden Erzähltes merkbar machen.

 

Waldhuber