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Theaterrunde St.Oswald-Möderbrugg: Mit dem Bruder Martin wurde großartige Theaterluft verbreitet

Ein volles Haus und prächtige Theateratmosphäre – was kann es für einen Schauspieler Schöneres geben ? Dieses Ambiente in vollen Zügen genießen konnten die Mitwirkenden der Theaterrunde St.Oswald-Möderbrugg am vergangenen Samstag, als sie unter der Regie von Johannes Pfandl zur Aufführung des heiteren Volksstückes in drei Akten „Bruder Martin“ in den Saal des Gemeindezentrums einluden.

Der österreichische Bühnendichter Carl Costa hatte das Stück gegen Ende des 19. Jahrhunderts verfasst, bei dem’s – wie sollte es sonst sein – um ein bisschen Eifersucht, Liebe und daraus entstehende Irrtümer geht, die sich am Ende natürlich in Wohlgefallen auflösen.

Pfandl hat das Stück nachbearbeitet und ihm damit einen zeitgemäßen Anstrich gegeben. Die eifrige Probenarbeit, die in den Wochen zuvor von den Laienschauspielern viel Engagement und Einsatz abverlangte, hatte sich ausgezahlt. Allen Mitwirkenden muss hohe Bühnenprofessionalität bescheinigt werden. Kein Wunder, wird von der Theaterrunde schon seit dem Jahre 1967 erfolgreich auf der Bühne agiert.

Eine lange Tradition liegt also hinter dem Verein, der seit 1991 von Obmann und Regisseur Johannes Pfandl geführt wird. „Eine Aufführungsbewilligung aus dem Jahre 1885 belegt, dass schon damals in St.Oswald von verschiedenen Gruppen Theater gespielt wurde“, weiß Pfandl zu berichten. Damals war es die „Dilettantengemeinschaft“, die die Besucher mit heiteren Stücken in den Theatersaal lockte.

Das Besondere am heurigen Theaterjahr war, dass Simon Tiefengruber sein 60-jähriges Bühnenjubiläum feiern konnte. Gemeinsam mit Bürgermeister Alois Mayer an der Spitze des Pölstaler Gemeindevorstandes war Labg. Hermann Hartleb aus diesem Grunde in Vertretung des Landeshauptmannes mit einer Ehrenurkunde erschienen. Neben all seinen öffentlichen Funktionen fand Tiefengruber immer wieder Zeit, aktiv bei der Theaterrunde mitzuwirken. Seinen ersten Auftritt hatte er im Dezember 1957 beim Stück “Der Kreuzkaspar tut heiraten“. Ob als Sattler, Pfarrer, Richter, Bauer oder in etlichen anderen Rollen zeigte er sein schauspielerisches Talent. Von 1965-1990 übernahm er die organisatorische Leitung der Theatergruppe. Bereits zu seinem 50-jährigen Jubiläum wurde ihm vom Landesverband für außerberufliches Theater bereits die höchste Auszeichnung, die goldene Ehrennadel, verliehen. Heuer schlüpfte er in die Rolle des Gutsbesitzers Stocker.

Auch in Zukunft sollen vorwiegend alte Volksstücke einstudiert und aufgeführt werden, um das wertvolle Volksgut nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Ein besonderer Aufführungsort war die große Zeche im Silberbergwerk in Oberzeiring, in der im Jahr 2008 die Sage vom Untergange des Silberabbaus nachgespielt wurde. Im Rahmen des 750-Jahr Jubiläums des Silberwergwerks in Oberzeiring, das heuer von  21.-23. Juli gefeiert wird, soll die Sage wieder von der Theaterrunde dargestellt werden.