Mit Produkten statt mit Plakaten Werbung machen „Kleine Gruppe braucht eine starke Vertretung“

Mit dem Slogan „Verlässlichkeit hat einen Namen“ wirbt der Steirische Bauernbund  um Stimmen für die Landwirtschaftskammerwahl am 31. Jänner. Bei einer Pressekonferenz wurden in Judenburg die Kandidaten vorgestellt.

 
Der Bauernbund zieht mit dem Wahlspruch „Verlässlichkeit hat einen Namen“ ins Feld: In der Obersteiermark heißt sie DI (FH) Leonhard Madl. Denn er ist der Spitzenkandidaten für das Murtal. Der 34-Jährige bewirtschaftet den elterlichen Bauernhof in St. Lorenzen bei Knittelfeld, er ist verheiratet und hat drei Kinder. 
„Wir sind eine kleine Gruppe. Nur drei bis vier Prozent der Bevölkerung sind Landwirte“, so Madl. Es sei verständlich, dass gerade eine Minderheit eine starke Vertretung brauche. Er fordert für sich und seine Kollegen, dass die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen schaffe, damit den Bauern das ihnen zustehende Auskommen sicher sei.
Für die Wahlwerbung greift Madl in die Vorratskammer: Statt mit Plakaten macht er mit Produkten aus seiner Heimat, die sich Genussregion nennt, auf sich aufmerksam. Käse von der Obersteirischen Molkerei und Steirerkäswürstel von der Fleischerei Kamper sollen ihm Stimmen bringen. Serviert werden die Produkte auf einem Schneidbrett, das aus dem Holz heimischer Wälder gefertigt ist und von einem Tischler aus der Region stammt.
Dass sich die Leistung der Landwirte auch im Handel bemerkbar mache, wünscht sich Martin Poier, Bauer aus Pusterwald, der auf der Kandidatenliste an zweiter Stelle gereiht ist. „Die Qualität der Produkte wird von den Konsumenten geschätzt. Händler stellen sie gern in ihre Regale, schöpfen aber den Rahm ab“, bekrittelt Poier.
Nationalrat Fritz Grillitsch, der die Kandidaten begleitete, sieht das auch so. Sein Kampf werde aber dadurch erschwert, dass „die Bauern im Parlament oft als Steuerprivilegierte, Tierquäler, Giftspritzer und Förderungsempfänger bezeichnet werden“. Er vermisse, dass man in Wien Gesetze beschließt, die auf Praxistauglichkeit geprüft sind.
Was ebenfalls ein Wahlthema ist: Wenn die Rede darauf kommt, die Forststraßen generell für Radfahrer zu öffnen, so wehrt sich Landeskammerrat Martin Kaltenegger, ebenfalls einer der Kandidaten, gegen solch ein Ansinnen. Er fordert den Schutz des Eigentums der Land- und Forstwirte.
Dank
Der Knittelfelder Kammerobmann Kammerrat Matthias Kranz dankte bei der Vorstellung der Kandidaten Grillitsch und dem ÖVP-Landtagsabgeordneten Hermann Hartleb für die ständige Unterstützung: „Sie haben uns geholfen, dass bisher viel erreicht werden konnte.“ Es sei aber noch mehr als genug zu tun. Eine Forderung von Kranz lautet: „Auch nach Zusammenschluss der Kammern Judenburg und Knittelfeld muss in Knittelfeld eine Servicestelle bestehen bleiben.“
Kandidatenliste
„Wir kennen die Bedürfnisse der Bauern und können darauf reagieren“, fasst Madl grob zusammen, weshalb er die Landwirte ersucht, am 31. Jänner zur Landwirtschaftskammerwahl zu gehen. Bei der Pressekonferenz in Judenburg legte er die Liste mit den Namen der 27 Kandidaten und der drei Kandidatinnen  für den Bezirk  vor:
1. DI (FH) Leonhard Madl, St. Lorenzen bei Knittelfeld, 2. Martin Poier, Pusterwald,  3. Karl Egger, St. Marein-Feistritz,  4. Alex Leitner, Obdach,  5. Michael Puster, St. Margarethen bei Knittelfeld, 6. Matthias Grasser, Fohnsdorf,  7. Peter Kargl, Gaal,  8. Thomas Fratzl, Pölstal,  9. Bernhard Kleemair, Seckau, 10. Franz König, Weißkirchen, 11. Herbert Grangl, Knittelfeld, 12. Karin Forcher, St. Peter ob Judenburg,  13. Josef Schindlbacher, Spielberg, 14. Mag. Maria Rinder, Weißkirchen, 15. Helene Hausberger, Gaal, 16. Franz Tiefengruber, Pölstal, 17. Rafael Pickl, Kobenz, 18. Josef Bischof, Obdach, 19. Alois Schnedl, Großlobming, 20. Hans-Peter Gruber, St. Peter ob Judenburg, 21. Friedrich Brandstätter, St. Margarethen bei Knittelfeld,  22. Martin Kaltenegger, Pöls-Oberkurzheim, 23. Ing. Franz Beck, St. Marein-Feistritz, 24. Gottfried Reiter, Fohnsdorf,  25. Gerhard Zechner, Spielberg, 26. Anton Bleikolm, Judenburg,  27. Rupert Steinberger, St. Margarethen bei Knittelfeld, 28. Friedrich Zöhrer, Obdach, 29. Günter Sattler, Großlobming, 30. Mag. Roland Pichler, Weißkirchen.
Die Kandidaten aus dem Murtal für die Landeskammer:
Listennummer 2 Matthias Kranz aus Spielberg, Nummer 7 Martin Kaltenegger aus Pöls-Oberkurzheim, Nr. 8 DI (FH) Leonhard Madl, St. Lorenzen,  Nr. 12 Karin Forcher, St. Peter ob Judenburg, Nr. 14 Michael Puster aus St. Margarethen bei Knittelfeld, Nr. 18 Edith Brandstätter aus St. Margarethen bei Knittelfeld und Nr. 21 Heinrich Ertl aus Pöls-Oberkurzheim.
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