Erntedank mit Sorgenfalten im Murtal

Trotz Sorgenfalten können die Landwirtschaft 2014 auf ein überdurchschnittlich gutes Jahr verweisen fassten Kammerobmann ÖR Matthias Kranz und sein Stellvertreter Johann Quiz anlässlich einer Pressekonferenz im Stadt Land Impulszentrum in Knittelfeld zusammen: „Im Gegensatz zum Vorjahr gab es kaum Trockenperioden, aber die Niederschläge haben den Bauern ganz schön zu schaffen gemacht.“ Zur Getreideernte waren die Erntefenster sehr klein und Felder konnten wegen der riesigen Regenmengen oft nicht befahren werden.

Durch die gute Niederschlagsverteilung konnte aber im Grünlandbereich ein außergewöhnlich positives Jahresergebnis erzielt werden und für Nachsaaten bestanden das ganze Jahr über beste Voraussetzungen. Durch die feuchten Bedingungen vor der Getreideabreife war der Infektionsdruck heuer allerdings höher wie Kranz informierte: „Das haben dann jene Landwirte gespürt, die Sommergetreide angebaut haben und keine Fungizide ausgebracht hatten. Da waren die Erträge oft ehr enttäuschend!“

Kranz stellte die Bilanz über die abgelaufene Erntezeit auch in Zahlen dar:  „Im Murtal wurden pro Hektar 6.500 Kilogramm Winterweizen, 5.000 Kilogramm Winterroggen und 6.000 Kilogramm Wintergerste geerntet. Bei der Sommergerste brachte es eine Hektar Anbaufläche auf 4.000 Kilogramm, bei Ackerbohnen und Sommerhafer auf rund 3.500 Kilogramm. Bei Speisekartoffeln brachte man es pro Hektar auf eine Ausbeute von mehr als 25.000 Kilogramm. Insgesamt können wir daher gegenüber dem Vorjahr beim Getreide einen Ernteanstieg um rund 20 Prozent verzeichnen.“ Heftig kritisiert hat der Kammerobmann die Marketingstrategie verschiedener Handelsketten Lebensmittel zu Schleuderpreisen abzugeben: „Das kommt einer Wegwerfmentalität gleich, die keine Nachhaltigkeit hat und daher die auf das Schärfste abzulehnen ist.“ Kranz ließ auch mit einer dramatischen Kennzeichnung aufhorchen: „In Wien wird beispielsweise pro Tag soviel Brot weggeworfen, dass man damit den Tagesbedarf von Graz decken könnte. Auch das ist eine Folge der Preislizitation bei Lebensmitteln nach unten.“

Einen wichtigen Termin zum Thema „ Nachhaltigkeit“ gibt es dann am 9. Dezember wenn der Generaldirektor der Österreichischen Hagelversicherung Kurt Weinberger als anerkannter Experte in Fragen des Klimaschutzes und der Bodennutzung in der Fachschule Kobenz gastiert, um dort auch das heikle Thema des Raubbaues am Boden anzuschneiden und anlässlich eines Vortrages auf den Punkt bringt. Bekanntlich gehen der heimischen Landwirtschaft täglich Dutzende Hektar an Kulturflächen  durch „Umnutzung“ verloren.

SLIM-Geschäftsführer Franz Asböck informierte ausführlich über das Geschehen im Stadt Land-Impulszentrum und konnte von einer äußerst positiven Auslastung der 1. Murtaler Genuss Kochschule im Jahr 2014 berichten. Im Advent erstrahlt die Schauküche übrigens im weihnachtlichen Glanz und bietet auch den passenden, festlichen Rahmen für Firmen- oder Vorweihnachtsfeiern.

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