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OM informierte in Seckau: Mehr Heumilch als wirtschaftliche Chance für heimische Landwirte

2015 bringt das Ende der Milchquote. Was nicht mehr oder weniger bedeutet: Es gibt für Bauern keine Grenzen in der Milchproduktion. Dass der Markt mit dem „weißen Gold“ überschwemmt wird, glaubt niemand. Im Gegenteil: Für Fachleute liegen in einer gesteigerten Milcherzeugung sogar große wirtschaftliche Chancen sowohl für Lieferanten wie auch für Verarbeiter. Diesen Spagat zu nehmen erfordert von beiden Seiten jedoch ein ausgewogenes Miteinander, genaue Marktkenntnisse und viel innovatives Gespür. Mit der Erweiterung ihrer Käseproduktion hat die Obersteirische Molkerei im Hinblick auf die auslaufende Milchkontigentierung bereits viel wirtschaftliches Fingerspitzengefühl bewiesen und ihren Eigentümern – den heimischen Landwirten – neue Marktchancen aufgezeigt.

OM-Geschäftsführer Friedrich Tiroch zeigte am vergangenen Freitag eine weitere innovative Möglichkeit auf, die Attraktivität des Rohstoffes Milch zusätzlich zu steigern. Im Rahmen eines „Heumilchtages“ im Seckauer „Hofwirt“ wurden mit weit über einhundert Genossenschaftsmitgliedern die Chancen einer gesteigerten Erzeugung von silofreier Milch mit Fachleuten besprochen.

Die Herstellung von Heumilch ist die ursprünglichste Form der Milchgewinnung und an den Lauf der Jahreszeiten angepasst. Den Sommer über liefern die heimischen Weiden und Almen das Futter für die Kühe, im Winter werden sie mit sonnengetrocknetem Heu versorgt und erhalten als Ergänzung mineralstoffreichen Getreideschrot. Der Einsatz naturnaher Fütterung statt vergorener Futtermittel spiegelt sich auch in der hohen Qualität der Milch wieder.

„Heumilch ist ein Nischenprodukt, mit dem wir der Liberalisierung auf den Märkten erfolgreich entgegentreten können“, zeigt sich Karl Neuhofer überzeugt, der als Obmann der ARGE Heumilch Österreich als Hauptreferent erschienen war. Wobei Neuhofer einschränkt: „Jede Milchart ist wichtig, um die Chancen auf den Märkten nützen zu können!“

Trotz einer sinkenden Zahl von Milchlieferanten ist die Anlieferung von Heumilch im Einzugsbereich der Obersteirischen Molkerei seit Jahren mit durchschnittlich 35 Millionen Kilogramm ziemlich konstant geblieben. Das entspricht etwa einem Viertel der angelieferten Gesamtmilchmenge, so die OM-Vorstandsobmann Jakob Karner. Erfreulich dabei die Tatsache, dass die betriebliche Lieferleistung in den letzten fünf Jahren um mehr als zehn Prozent auf durchschnittlich 52.800 Kilogramm amgestiegen ist.

Neben dem Vorteil, mit der Heumilch ein „gehobenes“ Produkt für die Weiterverarbeitung – etwa im Käsebereich – zur Verfügung zu stellen, stellt für die Bauern auch der sogenannte „Heumilchzuschlag“ bei der Milchanlieferung einen weiteren Anreiz. Immerhin hat sich dieser Zuschlag seit dem Jahre 2002 von 1,5 Cent je Liter auf 4,5 Cent erhöht.

Heumilch 1