„Talk im Turm“ mit Landtagspräsident Franz Majcen: Kurzzeit-Judenburger mit Gedanken über Langzeit-Politik

Nach längerer Pause hieß es vor wenigen Tagen wieder, in luftigen Höhen zu diskutieren.

Die von Wirtschaftsbund Murtal und Raiffeisenbank Judenburg getragene Reihe „Talk im Turm“ hatte einen „Kurzzeit-Judenburger“ zu Gast, der sich ausführlich mit Fragen einer Langzeit-Politik auseinandersetzte. Einer, von dem man annehmen kann, daß er weiß, wovon er spricht: Landtagspräsident Franz Majcen, ehemals Hauptschuldirektor in Fürstenfeld und seit jungen Jahren innerhalb der ÖVP politisch tätig. Der gebürtige Oststeirer hatte in seiner Jugend zwischendurch den Schulstandort gewechselt und einige Zeit am Judenburger Gymnasium gebüffelt, im Landesschülerheim Schloß Liechtenstein gewohnt und dabei viele Kontakte geschlossen, an die er sich heute noch gut erinnert.

„Wenngleich sich vieles geändert hat“, gestand der gelernte Lehrer vor großem Publikum auf der Anhöhe des Stadtturmes nach kurzen Begrüßungsworten von WB-Bezirkschef Bernd Hammer und Raiffeisen-Vorstand Georg Moitzi, um gleich in medias res einzutauchen. Die Frage aller Fragen nach Sinn oder Unsinn der Gemeindestrukturreform war dabei rasch gestellt: Er hätte sich eine etwas andere Vorgangsweise gewünscht, allerdings hätte dies bei allen Beteiligten mehr Offenheit und Ehrlichkeit erfordert, so Majcen. „Man können schwer von liebgewordenen Strukturen loslösen und verbinden dies nicht selten mit persönlichen Befindlichkeiten. Die aber sollten hier keinen Stellenwert haben“, unterstrich der Landtagspräsident in einer gleichzeitigen Retrospektive auf die Gemeindezusammenlegungen in der Ära des „alten Krainer“: „Was damals geschah, war revolutionär, aber wenig von Mitsprache getragen. Die Fusionen, die uns mit Jahreswechsel bevorstehen, sind weit weniger spektakulär und nachhaltig. Der Unterschied liegt nur in den vielen neugeschaffenen Einspruchsmöglichkeiten, die es in den Sechzigern nicht gab.“

Moderiert von Barbara Kompöck zog sich der Faden der Themen von Bildung und Schule über soziale Gerechtigkeit bis zu politischer Moral und der unvermeidlichen Frage, wie lange die Reformpartnerschaft „Marke Steiermark“ noch Bestand haben werde. Abschließend wie immer bei den Netzwerktreffen über den Dächern Judenburgs ging’s an den Smalltalk bei ausgezeichnetem Buffet; unter den vielen Teilnehmern sah man auch Labg.Hermann Hartleb, BH Ulrike Buchacher, WK-Direktor Karlheinz Dernoschegg, Murtal-Kammerchef Norbert Steinwidder und Vizebürgermeister Wolfgang Toperczer. (Heinz Waldhuber)

 

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