Bauernbund-Spitze zu Gast im Murtal

Das neue Team an der Spitze der steirischen Agrarpolitik tourt derzeit durch unser Bundesland um einerseits die eigenen Vorstellungen einer starken politischen Interessensvertretung zu präsentieren und andrerseits über die Inhalte des EU-Programmes für die ländliche Entwicklung aufzuklären. Im voll besetzten Florianisaal des Gasthof Stocker in Furth stellte Bauernbund-Landesobmann Landesrat Hans Seitinger Bauernbundfunktionären der Bezirke Murau und Murtal die politische Bedeutung des Bauernbundes als Gestalter des ländlichen Raumes dar.

Seitinger ging auf die aktuellen Marktprobleme, vom Holz bis zu den Russland-Embargo Auswirkungen, ein und forderte die Solidarität der Bauern und zwischen den Berufsgruppen. Sicherheit und Planbarkeit der Direktzahlungen für die nächsten sieben Jahre sind eine gute Basis, nachhaltiges Einkommen muss aber auch am Betrieb erwirtschaftbar sein. Bildung auf der einen Seite und starke Partner im Verarbeitungs- und Vermarktungsbereich sind wichtige Säulen für wirtschaftlichen Erfolg. „Der Bauernbund ist ein Bürgerbund, eine starke politische Familie, die auch die gesellschaftlichen Themen im ländlichen Raum gestaltet“, so Landesrat Hans Seitinger. 

 

Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher berichtete untermauert durch empirische Zahlen, die eine große Bandbreite im Deckungsbeitrag bei den unterschiedlichen Sparten ergeben, über die Ergebnisse aus den Arbeitskreisen der Kammer und wies dabei auf die Bedeutung der Bildung hin: “Die Ergebnisse der Agrarreform seien kein Grund zum Jubeln, aber eine solide Basis für die nächsten sieben Jahre. Unter den gegebenen Rahmenbedingungen, von der Wirtschaftskrise bis zu nationalen Budgetnöten, die Forderungen der politischen Mitbewerber und die systembedingten Umverteilungseffekte, war der erlangte Kompromiss das Bestmögliche.”

Vizepräsidentin Maria Pein setzt sich vehement für die Erhaltung der eigenständigen Sozialversicherung ein: “Die Sozialversicherungsanstalt der Bauern ist die einzige Versicherung, in der Kranken-, Pensions- und Unfallversicherung in einer Hand liegen. Allerdings wirken sich der Rückgang von 15 Prozent an Betrieben und die Relation zwischen Aktiven und Pensionisten negativ  auf die Budgetierung aus. Die pauschale Betriebshilfe und die Kooperation mit dem Maschinenring nützen allen Betrieben.” Pein unterstrich auch die Bedeutung der Bäuerinnen, die täglich Verantwortung für Familie und Betrieb übernehmen, bei Pflege und Familienversorgung unverzichtbar ist und auf den Betrieben den direkten Bezug zum Konsumenten herstellen. Sie appellierte an die Jugend, die Chancen und Herausforderungen der Zukunft zu nutzen und mit Freude und Engagement Betriebe zu übernehmen.

Auf die aktuellen Diskussionen im Parlament ging Nationalratsabgeordneter Fritz Grillitsch ein. Grillitsch zeigte dabei klar auf, dass nur die Österreichische Volkspartei die Interessen der Bauern vertritt: “Von Eigentumssteuern bis zu den Umverteilungswünschen von Agrarmitteln für den Sozialbereich scheuen die politischen Mitbewerber keine Angriffe auf die Landwirtschaft. Der Erhalt der bäuerlichen Familienbetriebe ist deshalb so so wichtig weil die Agrarpolitik moderne Gesellschaftspolitik ist und die Bauern die Lebensqualität der Bevölkerung sichern.”

Bauernbunddirektor Franz Tonner unterstrich die Bedeutung der Europawahl, denn die Landwirtschaft ist der einzige Bereich, der direkt in Brüssel entschieden wird. “Elisabeth Köstinger hat in der letzen Periode beim Budget, bei der Agrarreform oder bei der Saatgutverordnung Flagge gezeigt und österreichische Interessen durchgesetzt. Die EU sei ein einzigartiges Friedensprojekt und entscheidet über die Zukunft der ländlichen Räume”, so Tonner.

Der stv. steirische Kammeramtsdirektor Hans Bischof präsentierte Inhalte und Details des Programmes zur Ländlichen Entwicklung, das derzeit in Brüssel geprüft wird. Insgesamt wurde Wert auf Ausgewogenheit, Einfachheit und gerechte Abgeltung der Umweltleistungen sowie der natürlichen Benachteiligungen gelegt.

Untermalt mit regionalen Themen wurden die Aussagen des hochrangigen Podiums durch die Bauernbund-Bezirksverantwortlichen Siegfried Mayer (Judenburg), Leo Madl (Knittelfeld) und Egidius Petz (Murau).

Die abschließende ausführliche Diskussion zeigt die Wichtigkeit und Brisanz der aktuellen agrarpolitischen Themen.

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