Presselunch des Wirtschaftsbundes Murtal: „Brauchen in der Wirtschaft mehr Luft zum Atmen!“

„Mehr Luft zum Atmen“ und ein vernünftiges „Augenmaß“: Das fordert der steirische Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk angesichts einer immer stärker um sich greifenden Überwachung und Normierung von Verwaltungsabläufen. Im unternehmerischen Bereich würden bei verschiedenen Verfahren mittlerweile bis zu 70 „Beauftragte“ beigezogen werden: „Damit wenden wir in Österreich deutlich mehr Kraft für Überwachung und Evaluierung auf als für die eigentliche Umsetzung von Projekten. Das ist kein vernünftiger Weg in eine gute Zukunft“, so Herk bei einem Presselunch am vergangenen Montag im Aichdorfer Landgasthof Wilhelmer, der Zwischenstation eines Besuchstages von steirischen Wirtschaftsbund-Spitzen im Murtal.

Längst sei es an der Zeit, diese Abläufe zu vereinfachen, die besonders auch Ein-Personen-Unternehmen betreffen: „Und das sind mit 37.000 Mitglieder immerhin 55 Prozent unserer Mitgliedsbetriebe in der Steiermark“, so Herk im Gleichklang mit dem steirischen Wirtschaftsbund-Direktor Kurt Egger und WB-Bezirkschef Bernhard Hammer, der an der vor einem Jahr herausgegebenen Losung, das Murtal zur unternehmerfreundlichsten Region zu gestalten, weiter festhält: „Nur mit diesem Konzept können wir neue Impulse setzen!“

Insgesamt erwarte man sich von der neuen Bundesregierung endlich Reformen, so die WB-Funktionäre. Drei Themenbereich stehen für den Wirtschaftsbund dabei besonders im Mittelpunkt: Radikale Veränderungen im Schulwesen, um die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft und ie Zukunft der nächsten Generation zu sichern, eine österreichweite Lösung der Pflegeproblematik und die Senkung der Lohnnebenkosten, die in Österreich mittlerweile die 50 Pörozent-Marke erreicht haben: „Das heisst, das nur die Hälfte dessen, was die Arbeit kostet, beim Arbeitnehmer ankommt“, so WB-Direktor Kurt Egger. Bei einem OECD-Durchschnitt von 35,3 Prozent müsse innerhalb der nächsten Legislaturperiode eine Senkung auf wenigstens 40 Prozent erreicht werden.

Den Fokus noch stärker auf die ländliche Region zu legen, forderte der aus dem Wirtschaftsbund kommende Labg. Hermann Hartleb: „Gerade in diesem Bereich müssen wir mit noch mehr Hartnäckigkeit an unseren Forderungen festhalten, um der schleichenden Abwanderung entgegenzuwirken.“

Waldhuber