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Neues Buch des Murtalers Josef Riegler: Stabilität ist Gift für ungezügelten Kapitalismus

Dass sich vorallem die Jugend immer mehr seinen Ideen zuwendet, ist für Josef Riegler ein spätes, aber umso begrüßenswerteres Faktum. Schließlich ist es die jüngere Generation an den Universitäten, in den Schulen oder an den Werkbänken, die die Welt von Morgen gestalten wird. Fast punktgenau am Vorabend seines 75. Geburtstages präsentierte Vizekanzler a.D. Josef Riegler sein neues Buch: „Zukunft als Auftrag – Die Welt gehört unseren Kindern“. Ein Credo für die ökosoziale Marktwirtschaft, die drei Jahrzehnte nach ihrer geistigen Werdung heute mehr Aktualität denn je genießt. Politik und Wirtschaft nach moralischen Grundsätzen geführt, ist der Tenor, dessen Richtigkeit angesichts entfesselter Finanzmärkte und einer fast schon ungezügelten Gier vieler Menschen und Institutionen nach einem ständigen Mehr als matieriellen Gütern immer deutlicher wird.

In dem 400 Seiten umfassenden Band kommen 58 Vordenker und Anwender dieser Idee zu Wort, es wurden Wissenschafter und Politiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu Beiträgen und Interviews eingeladen. Die vom gebürtigen Obdacher Ernst Scheiber und Kurt Ceipek kenntnisreich zusammengefasste Festschrift zu Ehren des prominenten Murtalers und seiner politischen Ideen hebt sich vom üblichen Prozedere einer „Beweihräucherung“ zu einem runden Geburtstag – wie nun im Falle von Josef Riegler – wohltuend ab. Auch der Jubilar selbst kommt in dem Artikel „Vom Ökosozialen Manifest zum Weltmodell“ selbst zu Worte, indem er Rückschau hält, aber auch heutige und zukünftige Herausforderungen klar benennt.

Der gebürtige Judenburger Josef Riegler, der national und international als programmatischer Vater der Ökosozialen Marktwirtschaft gilt, setzte als erster Politiker das Konzept der „Nachhaltigkeit“ in die Tat um, bevor es zum Modewort verkommen sollte, mit dem sich heute wohl fast alle politisch Tätigen schmücken.

Für Riegler, von 1989 bis 1991 österreichischer Vizekanzler, hat sich am Ausgangspunkt seiner Idee nichts geändert: „Die ökosoziale Marktwirtschaft ist das Suchen nach der richtigen Balance zwischen einer wettbewerbsstarken Wirtschaft, der konkreten Wahrnehmung sozialer Verantwortung im Sinne der Solidarität und der Ökologie im Sinne der Verantwortung für eine lebenswerte Umwelt, auch für künftige Generation“, so der in St.Peter ob Judenburg aufgewachsene Vordenker, dessen Buchpräsentation auch der Leiter des Judenburger Gymnasiums, Hofrat Hans Mischlinger, „Made im Murtal“-Repräsentantin Christiane Grangl und der als Murtal-Förderer bekannte IT-Unternehmer Ernst Hochsteger mit großem Interesse verfolgten.                                                                                                                              Waldhuber

 

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